Indes wurden wichtige hydrographische
Arbeiten und eine vollständige
Reihe von Seetiefenmessungen vorgenommen sowie zum erstenmal
die
Existenz des
Golfstroms östlich von
Spitzbergen nachgewiesen. 1871 wurde Bessels nach den
Vereinigten Staaten
[* 4] berufen, um die wissenschaftliche Leitung der
Nordpolexpedition unter
Ch.
FrancisHall
[* 5] (s. d.) zu übernehmen. 1871-73 drang
man in der nördlichen
Verlängerung
[* 6] des
Smithsundes zu der noch von keinem andern
Schiff
[* 7] erreichten
Höhe von 82° 26' nördl.
Br. vor. Leider scheiterte das
Schiff (Polaris), und alle Sammlungen gingen verloren. Aus der
Richtung der
Flutwelle und aufgefundenem Walnußtreibholz schloß Bessels auf einen nördlichen Zusammenhang dieses Meeresteils
mit dem
Beringsmeer. Außer
Aufsätzen in deutschen
Zeitschriften und den
Bulletins des
»United States geological and
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mehr
geographical survey« schrieb Bessels den ersten Teil (»Physical
observations«) des dreibändigen Reisewerks der Polaris-Expedition: »Scientific
results of the United StatesArctic expedition« (Washingt. 1876) und »Die
amerikanische Nordpolexpedition« (Leipz. 1878). Zur Zeit lebt Bessels als Generalsekretär
der Smithsonian Institution in Washington.
[* 9]
Emil, Naturforscher, geb. 1847 in Heidelberg, widmete sich der Medizin und der Zoologie und trat 1869 auf Petermanns
Veranlassung seine erste Nordpolfahrt an, auf der er das östl. Eismeer zwischen Nowaja Semlja untersuchte und die Existenz
des Golfstroms östlich von Spitzbergen nachwies. Dann begleitete er die von den Vereinigten StaatenAmerikas 1871 unter
der Führung von Hall (s. d.) zur Polarentdeckung ausgesandte Expedition des Schiffes Polaris
als Schiffsarzt und als Chef der wissenschaftlichen Abteilung. Erstarb zu Stuttgart.
[* 10] Bessels schrieb «Die amerik. Nordpolexpedition»
(Lpz. 1879),