Beschreibung
,
im weitesten
Sinne die sprachliche
Darstellung eines Gegenstandes durch Angabe mehrerer
Merkmale. Sie giebt
das Eigentümliche seiner Erscheinung, versinnlicht, individualisiert ihn, während die Erklärung
abstrakt ist, den Gegenstand
generalisiert. Gegenstand der Beschreibung
kann jedes wirkliche oder als wirklich gedachte Ding
sein (s. Erzählung); doch gehören vorzugsweise die Werke der Natur und Kunst sowie körperliche
und geistige Zustände und Charaktere hierher.
Die Beschreibung
muß treu und anschaulich sein, d. h. sie darf nur vorhandene Züge
bieten und muß diese zu einem
Bilde gestalten, das die wirkliche
Anschauung ersetzt. Da die Beschreibung
gewöhnlich
belehren oder auf die
Phantasie wirken soll, so hat man sie in Lehrbeschreibung
oder Beschreibung schlechtweg und in
Schilderung eingeteilt.
Die poetische Beschreibung
oder
Schilderung will durch Zusammenfassung mannigfaltiger, die
Phantasie anregender
Merkmale das Gefühl auf
eine bestimmte
Weise erregen, und löst ihre
Aufgabe um so sicherer, je lebendiger sie individualisiert.
Ein Gedicht, dessen Zweck die ästhetische Beschreibung
eines Ganzen ist, heißt ein beschreibendes, im engern
Sinne eins, das einen
Naturgegenstand behandelt. Die
¶
mehr
malerisch-beschreibende Poesie, eine untergeordnete Gattung, hat sich vornehmlich bei den Engländern ausgebildet. Durch den Einfluß der engl. Litteratur beherrschte sie von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrh. ganz Europa; [* 3] Lessings «Laokoon» machte ihrer Vorrangsstellung ein Ende.
In den Wissenschaften heißt Beschreibung
die genaue Darlegung eines beobachteten Thatbestandes; beschreibende (deskriptive)
Wissenschaft eine solche, die über die Beschreibung
des Thatbefundes nicht hinausgeht. Ihr steht gegenüber die erklärende
Wissenschaft oder Theorie, welche die Thatsachen auch erklären, d. h. auf ihr Gesetz bringen will.