Beschattung
der
Pflanzen. Eine große Zahl der in Kultur befindlichen Zierpflanzen, besonders die
Farne
[* 2] und andere Waldpflanzen,
bedürfen zum guten Gedeihen mehr oder weniger schattige
Standorte oder eine künstliche Beschattung
bei sonniger Witterung
im
Sommer. In Gewächshäusern müssen fast alle
Pflanzen mit wenigen Ausnahmen (Sukkulenten und
Kakteen)
[* 3] im
Sommer bei hellem
Wetter
[* 4] von früh 9 bis nachmittags 3
Uhr
[* 5] beschattet werden, weil sie sonst unter dem hellen
Glase verbrennen
oder durch übermäßige Temperatursteigerung leiden würden.
Die billigste Beschattun
gsmethode ist das
Bestreichen der äußern Glasflächen mit
Kalkmilch (Weißkalk oder Schlämmkreide,
mit
Milch und Wasser verdünnt), der etwas braune und schwarze
Farbe zugesetzt ist. Viel praktischer, jedoch auch meist teurer
ist die Beschattung
mit besondern Schattendecken,
Gittern aus Holzstäben oder Brettern. Gewächshäuser, die im
Winter mit schmalen Brettern gedeckt werden, um sie während der Nacht gegen Kälte zu schützen, können mit diesen Deckläden
auch beschattet werden.
Eine gleichmäßigere Beschattung
wird jedoch durch besonders angefertigte Vorrichtungen erzielt. Am zweckmäßigsten
sind
Decken zum
Auf- und Abrollen aus geflochtenem Rohr oder Holzstäben, gewebtem Holzdraht, durch Drahtösen
verbundene dünne Holzplatten, oder Leinwand. Iassy
Alle aus Gewächshäusern
ins Freie gebrachten
Pflanzen müssen in der ersten
Zeit gegen die
Sonne
[* 6] geschützt und nach und nach dagegen abgehärtet werden. Dies geschieht dadurch, daß man sie etwa 8
Tage
auf einen Platz stellt, der gegen die Mittagssonne geschützt ist. Für
Topfpflanzen, die während des
Sommers im
Freien dauernd Schatten
[* 7] verlangen, werden besondere mit Holzstangen bedeckte oder mit abnehmbaren Holzgittern zu
bedeckende
Gerüste hergestellt.
Pflanzen, die auch den Winter über im
Freien aushalten,
¶
mehr
pflanzt man an Stellen mit natürlichem Schatten, auf der Nordseite hoher Gebäude oder unter Bäumen.