Berufkraut
,
s. Berufen.
Berufkraut
6 Wörter, 49 Zeichen
Berufkraut,
s. Berufen.
(Beschreien), einem noch jetzt sehr verbreiteten Aberglauben zufolge ein Schade, den man sich selbst oder andern, namentlich kleinen Kindern, absichtlich oder auch unabsichtlich durch unvorsichtiges und übertriebenes Loben oder Bewundern, durch allzu bestimmte Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang einer Sache etc. zufügen kann. Dieser weitverbreitete Glaube gründet sich auf die alte Anschauung von dem Neide der Götter oder der Schicksalsschwestern.
Schon im Altertum brauchte man als Vorbeugungsmittel eine Demütigung, indem man sich nach einem unbedachten oder übermütigen Ausdruck in den eignen Busen spie, und noch jetzt ist dreimaliges Ausspeien zur Abwendung des Berufens im Volk sehr üblich. In den Fällen, wo man bei unheilbarem Siechtum der Kinder ein Berufen von seiten böser Leute als Ursache annahm, wurden Räucherungen und Waschungen mit sogen. Berufskräutern vorgenommen, unter denen Erigeron Conyza und Stachys recta die gebräuchlichsten waren.