Dorf und Badeort im preuß. Regierungsbezirk
Koblenz,
[* 2]
Kreis
[* 3]
Kochem, 165 m ü. M., in einem engen, von steilen
Bergen
[* 4] begrenzten und vom Üsbach durchflossenen Seitenthal der
Mosel, 11 km vom
Bahnhof Bullay (Koblenz-Trierer
Eisenbahn),
mit einer katholischenKirche und (1880) 434 Einw. Die hiesige, schon den
Römern bekannte und ziemlich
stark besuchte
Heilquelle ist eine alkalische Glaubersalztherme von 32° C. und wird vorzüglich bei
Gicht und
Rheumatismus,
Katarrhen des
Magens und der Gallenwege, Menstruationsstörungen,
Hysterie und
Hautkrankheiten
[* 5] angewendet.
Das
Klima
[* 6] ist mild, doch nicht
frei von Temperatursprüngen. Die Badeanstalten (neues Badehaus von 1882 mit
Dampfheizung) sind mit allem
Komfort eingerichtet. In der
Nähe sind eine Basaltgrotte (»Käskeller« genannt),
der 16 m hohe
Fall des Elbisbaches und die sogen. »Falkenlei«,
ein 415 m hoher halbkugelförmiger vulkanischer Schlackenhügel, merkwürdig.
Dorf und Badeort im KreisCochem des preuß. Reg.-Bez. Koblenz, in 165 m Höhe, in einem
reichbewaldeten, von 250 m hohen Bergen eng eingeschlossenen Thale, welches der dem linken Moselzufluß Alf zuströmende Üßbach
durchschneidet, an der Linie Koblenz-Trier (Bahnhof Bullay 11 km), hat (1890) 386 kath. E., Post,
Telegraph,
[* 9] kath. Pfarrkirche. Die beiden warmen Chlornatrium, schwefelsaures und kohlensaures Natron, schwefelsauren Kalk u. s. w.
enthaltenden Quellen (Garten- und Bergquelle, 31,5° C.) entspringen an der südwestl.
Seite des Thals am Fuße der interessanten Facherhöhle (oder des Palmbergs), versorgen das nahe Kurhaus, Armenbad und den
Trinkbrunnen und sind besonders wirksam gegen Nervenkrankheiten, Rheumatismus und Gicht, chronischen Magenkatarrh,
Menstruationsstörungen, Haut- und Drüsenkrankheiten. Die Therme ist die stärkste aller warmen Glaubersalzquellen Deutschlands,
[* 10] woher wohl auch der Beiname «Das milde Karlsbad» für Bertrich entstanden ist. –
Die Römer
[* 11] kannten bereits die Heilkraft dieser Quellen. Zweckmäßige Einrichtungen trafen erst die Erzbischöfe
von Trier,
[* 12] unter deren Herrschaft der Ort 1392 kam; 1456 wurden die ersten Badeeinrichtungen hergestellt. Das meiste that
Erzbischof Clemens Wenzeslaus, der 1770 das Kurhaus bauen ließ. Seit 1815 ist das Bad im Besitz des preuß. Staates und steht
unter der Verwaltung der königl. Regierung zu Koblenz. Die Umgegend zeigt vulkanische
Bildungen. –