Bertrich
,
Dorf und Badeort im Kreis [* 2] Cochem des preuß. Reg.-Bez. Koblenz, [* 3] in 165 m Höhe, in einem reichbewaldeten, von 250 m hohen Bergen [* 4] eng eingeschlossenen Thale, welches der dem linken Moselzufluß Alf zuströmende Üßbach durchschneidet, an der Linie Koblenz-Trier (Bahnhof Bullay 11 km), hat (1890) 386 kath. E., Post, Telegraph, [* 5] kath. Pfarrkirche. Die beiden warmen Chlornatrium, schwefelsaures und kohlensaures Natron, schwefelsauren Kalk u. s. w. enthaltenden Quellen (Garten- und Bergquelle, 31,5° C.) entspringen an der südwestl.
Seite des
Thals am Fuße der interessanten Facherhöhle (oder des Palmbergs), versorgen das nahe Kurhaus, Armenbad und den
Trinkbrunnen und sind besonders wirksam gegen
Nervenkrankheiten, Rheumatismus und
Gicht, chronischen
Magenkatarrh,
Menstruationsstörungen,
Haut- und
Drüsenkrankheiten. Die
Therme ist die stärkste aller warmen Glaubersalzquellen
Deutschlands,
[* 6] woher wohl auch der
Beiname «Das milde Karlsbad» für Bertrich
entstanden ist. –
Die
Römer
[* 7] kannten bereits die Heilkraft dieser
Quellen. Zweckmäßige Einrichtungen trafen erst die Erzbischöfe
von
Trier,
[* 8] unter deren Herrschaft der Ort 1392 kam; 1456 wurden die ersten Badeeinrichtungen hergestellt. Das meiste that
Erzbischof Clemens Wenzeslaus, der 1770 das Kurhaus bauen ließ. Seit 1815 ist das
Bad
[* 9] im
Besitz des preuß.
Staates und steht
unter der
Verwaltung der königl. Regierung zu Koblenz. Die Umgegend zeigt vulkanische
Bildungen. –