Titel
Bertīni,
1) Henri, Klaviervirtuose und Komponist für sein Instrument, geb. zu London, [* 2] war Schüler seines von Clementi gebildeten Bruders Benoit und machte, kaum zwölf Jahre alt, mit seinem Vater eine Kunstreise durch Holland, Belgien [* 3] und Deutschland. [* 4] In der Folge widmete er sich vorwiegend dem Studium der Komposition und von 1821 an in Paris [* 5] dem Lehrfach, in welchem er die glänzendsten Erfolge erzielte. hat sich besonders durch seine trefflichen Etüden, die »Études caractéristiques«, »Caprices-Études«, »Études artistiques« etc., einen Namen gemacht. Seine größern Klavierkompositionen sind melodiös und geschickt gearbeitet, aber von geringerm Wert. Als Virtuose folgte er der von Cramer und Hummel eingeschlagenen Richtung. Er starb auf seinem Landsitz zu Meylan bei Grenoble, [* 6] nachdem er sich schon 20 Jahre zuvor von der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte.
2) Domenico,
Komponist und Musikschriftsteller, geb. zu
Lucca,
[* 7] erhielt seine
Ausbildung an der dortigen Musikschule
sowie später durch Puccini, debütierte 1850 als
Komponist mit einer
Messe und wurde 1857 zum
Kapellmeister
und
Direktor der Musikschule in
Massa-Carrara ernannt. Von hier siedelte er 1862 nach
Florenz
[* 8] über, wo er sich bis zur Gegenwart
teils als
Direktor der »Società
Cherubini«, teils als Mitarbeiter des
»Boccherini« und andrer Musikzeitungen ehrenvoll ausgezeichnet
hat. Bertini
ist
Autor zweier
Opern und einer verdienstvollen theoretischen
Arbeit: »Compendio di principii di
musica«
(Flor. 1866).