Berōsus,
Zeitgenosse Alexanders d. Gr., Priester des Bel zu Babylon, schrieb in griech. Sprache [* 2] drei Bücher babylonisch-chaldäischer Geschichten («Chaldaica»),
für die er das uralte Tempelarchiv von
Babylon als
Quelle
[* 3] benutzt
haben soll. Die
Arbeit stand bei den griech. und röm. Historikern in großem
Ansehen. Erhalten sind nur Bruchstücke bei Josephus, Eusebius,
Syncellus u.a., die von großer Bedeutung sind, weil sie über
die dunkelsten
Teile der ältesten Geschichte
Vorderasiens wichtige Aufschlüsse geben. Eine Sammlung der
Fragmente findet sich in den «Fragmenta historicorum graecorum», hg. von
C.
Müller, Bd. 2 (Par. 1848). Die
zu
Rom
[* 4] zuerst 1498 von Eucharius
Silber in lat.
Sprache bekannt gemachten und häufig wieder gedruckten «Antiquitatum libri
quinque cum commentariis Joannis Annii» des Berosus
sind ein Machwerk des
Dominikaners
Giovanni Nanni zu Viterbo.