»Sprachlehre« (das. 1801-1803, 2 Bde.)
und »Anfangsgründe der Sprachwissenschaft« (das.
1805), die letzten beiden
Schriften von Bedeutung für die neuere Sprachwissenschaft. Am bekanntesten
ist er durch seine
Verbindung
mit den Häuptern der romantischen
Schule.
Daraus sind seine Theaterkritiken etc., besonders aber seine
»Bambocciaden« (Berl. 1797-1800, 3 Bde.),
2)
Karl, Schriftsteller, geb. zu Ottau in
Kurhessen, studierte zu
Marburg
[* 6]
Theologie und
Philologie, erhielt 1826 die
Stelle eines Universitätsbibliothekars in
Löwen,
[* 7] wo er seine
Studien fortgesetzt hatte, und wurde 1829 als erster
Bibliothekar an die kurhessische Landesbibliothek in
Kassel
[* 8] berufen. Die hessische
Bewegung von 1830 fand in ihm einen ihrer
rüstigsten Vorkämpfer. 1848 trat er für den Wahlbezirk
Eschwege in die
Nationalversammlung, wo er zu der
ParteiGagern gehörte.
Von seinen
Schriften verdienen hervorgehoben zu werden: »Versuch einer
Kritik der
Gründe, die für großes und kleines
Grundeigentum
angeführt werden« (Petersb. 1849);
Aug. Ferd., Schriftsteller, geb. zu Berlin, studierte zu HallePhilologie. Seit 1791 Lehrer am
Werderschen Gymnasium in Berlin, kam er in Verbindung mit Tieck, den beiden Schlegel, Schleiermacher und Fichte,
[* 17] wurde Theaterkritiker
und veröffentlichte mit Tieck die «Bambocciaden» (3 Bde., Verl. 1797-1800), komische
Erzählungen und dramat. Darstellungen. 1808 wurde er Direktor des Werderschen Gymnasiums, 1816 Konsistorialrat, im März 1820 Direktor
des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums, starb aber schon Bernhardi war seit 1799 mit Sophie, einer Schwester
Tiecks, verheiratet, von der er sich jedoch 1805 scheiden ließ. Aus dem Nachlas; beider gab ihr Sohn Wilhelm Bernhardi, Shakespeare-Kenner
und Dramatiker, geb. 1800, gest. zu Berlin, «Reliquien. Erzählungen und Dichtungen» (3 Bde., Altenb.
1847) heraus. Bernhardi veröffentlichte noch: «Anfangsgründe der Sprachwissenschaft» (Berl. 1805),
«Sprachlehre» (2 Bde., ebd. 1801-3)
und «Ansichten über die Organisation der gelehrten Schulen» (Jena 1818).
KarlChristian Sigismund, Gelehrter und Politiker, geb. zu Ottrau in Kurhessen, studierte 1816 -19
Theologie und Philologie zu Marburg, war dann Hauslehrer, wurde 1826 zum Universitätsbibliothekar in Löwen
ernannt und 1829 als Nachfolger J. Grimms zum Oberbibliothekar der Museumsbibliothek nach Cassel berufen, wo er 1831 die Zeitschrift
«Der Verfassungsfreund» gründete. Er wurde von mehrern Wahlbezirken zum
Abgeordneten für die Ständeversammlung gewählt, doch verweigerte ihm die Regierung stets den Urlaub. Im Mai 1848 trat
er als Abgeordneter für den Wahlbezirk Eschwege in die Deutsche
[* 18] Nationalversammlung, wo er sich den polit.
Freunden Heinrichs von Gagern anschloß. Hier gab er die «Flugblätter aus der Deutschen Nationalversammlung» heraus. 1867 wurde
er in das preuß. Abgeordnetenhaus und in den Norddeutschen Reichstag gewählt, wo er sich der nationalliberalen
Partei anschloß; doch legte er 1870 seine Mandate nieder. Bernhardi starb zu Cassel. Außer vielen zerstreuten Aufsätzen
und der gekrönten Preisschrift «De excidio regni judaici» (Löwen 1824) veröffentlichte er (Cassel 1842) eine Übersetzung
von de Gerandos Werk «Des progrès de l'industrie», «Sprachkarte
von Deutschland» (ebd. 1844; 2. Aufl. von Stricker, 1849),
Theodor von, Historiker und Diplomat, geb. in Berlin, verlebte seine Jugend in Esthland
[* 19] und Petersburg,
[* 20] studierte in Heidelberg Geschichte und brachte dann längere Zeit auf Reisen in Deutschland und im Auslande zu. 1865 zum
preuß. Legationsrat ernannt, nahm am Kriege 1866 als preuß. Militärbevollmächtigter bei der ital.
Armee teil, mit dem Auftrage, Lamarmora zu einer erfolgreichern, den preuß. Interessen ernstlich dienenden
Kriegführung zu bestimmen, war dann in diplomat.
Aufträgen in Italien und 1869-71 in Spanien. Seitdem lebte Bernhardi zurückgezogen auf seiner Besitzung zu Kunnersdorf
bei Hirschberg in Schlesien, wo er starb. Von seinen Schriften
sind hervorzuheben: «Versuch einer Kritik der Gründe,
die für großes und kleines Grundeigentum angeführt werden» (Petersb. 1849),
«Geschichte Rußlands und der europ. Politik
von 1814 bis 1831» (Bd. 1-3, Lpz.
1863-77),
«Friedrich d. Gr. als Feldherr» (2 Bde.,
ebd. 1881),
«Reiseerinnerungen aus Spanien» (ebd. 1886). Aus seinem Nachlaß erschien: Aus dem Leben Theodor von B.s (Tl. 1:
«Jugenderinnerungen», Lpz. 1893; Tl. 2: «Unter Nikolaus I. und Friedrich Wilhelm IV.», 1893; Tl. 3: «Die
Anfänge der neuen Ara», 1894; Tl. 4: «Die ersten Regierungsjahre König Wilhelms I.», 1895).