Berner
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Alb. Friedr., Kriminalist, geb. zu Straßburg [* 2] in der Ukermark, studierte in Berlin [* 3] Rechtswissenschaft und Philosophie und wurde daselbst im Winter 1844/45 Docent für Strafrecht, 1848 außerord., 1801 ord. Professor. In seinen strafrechtlichen Arbeiten tritt bis 1850 überwiegend der Einfluß der Hegelschen Philosophie, später die Einwirkung der franz. Wissenschaft hervor. Er schrieb: «De divortiis apud Romanos» (Berl. 1842),
«Grundlinien der kriminalistischen Imputationslehre» (ebd. 1843),
«Die Lehre [* 4] von der Teilnahme am Verbrechen und die neuern Controversen über Dolus und Culpa» (ebd. 1847),
«Wirkungskreis des Strafgesetzes nach Zeit, Raum und Personen» (ebd. 1853),
das treffliche «Lehrbuch des deutschen Strafrechts» (Lpz. 1857; 17. Aufl. 1894, in viele Sprachen übersetzt),
«Grundsätze des preuß. Strafrechts» (ebd. 1801),
«Abschaffung der Todesstrafe» (Dresd. 1860),
«De impunitate propter summam necessitatem proposita» (Berl. 1801),
«Strafgesetzgebung in Deutschland [* 5] von 1751 bis zur Gegenwart» (Lpz. 1867),
«Kritik des Entwurfs eines Strafgesetzbuches für den Norddeutschen Bund» (ebd. 1869),
«Lehrbuch des
Deutschen Preßrechts» (ebd. 1876). Auch bearbeitete Berner
viele völkerrechtliche
Artikel in
Bluntschlis «Staatswörterbuch», welchem Gebiete auch die
Schrift «Die Orientfrage. Beantwortet durch die
Verträge
von 1856 und 1878
Bluntschlis (Berl. 1878) angehört. Jüngst erschien
"Judentum und
Christentum und ihre
Zukunft" (Lpz. 1891).