Berndal
,
Karl
Gustav,
Schauspieler, geb. zu
Berlin,
[* 2] wurde im Juli 1848 als
Eleve des Hoftheaters angenommen,
allein im folgenden Jahr wieder entlassen. Berndal
blieb zunächst in
Berlin und spielte in dem ersten und ältesten Liebhabertheater
Urania. Im April 1851 engagierte ihn
Direktor Woltersdorf für
Königsberg.
[* 3] 1852 begab sich Berndal
nach
Stettin,
[* 4] gastierte im Mai 1853 am königlichen
Theater in
[* 5]
Berlin im
Fach der jugendlichen
Helden und
Liebhaber und wurde im Mai 1854 erst
auf drei, dann auf zehn Jahre und 1866 auf Lebenszeit engagiert.
Schon 1855 ging in das ältere Fach über und wurde nach Hendrichs' Abgang 1864 dessen Vertreter in den Heldenrollen. Er gab 1857 Gastrollen in Leipzig [* 6] und Mannheim, [* 7] später auch in Köln, [* 8] Magdeburg, [* 9] Königsberg etc., überall mit der ehrendsten Anerkennung. Seit 1873 wirkte er auch als Lehrer der Deklamation an der königlichen Hochschule zu Berlin. Er starb in Gastein. Sein sonores Organ, unterstützt von einer vollendeten, ungezwungenen Deutlichkeit der Aussprache, vermochte sich den verschiedensten Situationen anzupassen. Er hat sich in allen Fächern versucht, aber, da er stets Fleiß und ernstes Studium aufwendet, sich selten vergriffen. Zu seinen besten Rollen [* 10] gehörten im Fach der Helden: Tell, Götz, Karl Moor, Percy; im Fach der Charakterrollen: Burleigh, Oranien, Präsident v. Walter, Philipp II.;
aus dem Bereich des Konversationsstücks: Hofrat Reinhold, Dr. Forster, Graf Schönmark, Professor Oldendorf, Advokat Destournelles u. a. Auch schrieb er »Ansichten über Errichtung einer dramatischen Hochschule« (Berl. 1876).