Jak.,Philolog, geb. zu
Hamburg,
[* 2] stammte von israel. Eltern, studierte 1844‒48 zu
Bonn
[* 3]
Philologie
und
Philosophie, habilitierte sich daselbst 1849, wurde 1853 als
Lehrer der klassischen Altertumsfächer an das Jüdisch-Theologische
Seminar zu
Breslau
[* 4] berufen, wo er gleichzeitig Vorlesungen an der
Universität hielt, und folgte 1866 einem
Rufe als außerord. Professor der
Philologie und Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek nachBonn. Hier starb er Von
seinen
Arbeiten sind zu nennen: «Heraclitea»
(Tl. 1,
Bonn 1848),
«Phokion»
(ebd. 1881). Außerdem übersetzte er die drei ersten
Bücher der «Politik» des
Aristoteles (Berl. 1872) und die unter
Philons
Werken stehende
Schrift«Über die Unzerstörbarkeit des Weltalls» (ebd. 1876). Seine
Abhandlungen sind gesammelt herausgegeben
vonUsener (2 Bde., Berl. 1885).
Michael, Litteraturhistoriker,
Bruder des vorigen, geb. zu
Hamburg, studierte 1853‒56 zu
Bonn und
Heidelberg
[* 5]
Philologie und Litteraturgeschichte, habilitierte sich 1872 zu
Leipzig,
[* 6] wurde 1873 außerord., 1874 ord. Professor
der Litteraturgeschichte in
München.
[* 7] B.’ Lehrthätigkeit kam seine Vortragskunst zu statten. 1890 zog er
sich zur Vollendung lange zurückgestellter wissenschaftlicher
Arbeiten nach
Karlsruhe
[* 8] zurück. Von seinen formvollendeten
litterarhistor.
Arbeiten, die nächst
Goethe besonders
Shakespeare betreffen, sind zu erwähnen: «Über Kritik und Geschichte
des Goetheschen
Textes» (Berl. 1867),
«Zur Entstehungsgeschichte des Schlegelschen
Shakespeare» (ebd. 1872). Bernays besorgte eine
Ausgabe
der Schlegel-Tieckschen
ÜbersetzungShakespeares (Berl. 1871‒72; neue Ausg. 1891; dazu «Vor-
und Nachwort» in den
«Preuß. Jahrbüchern», Okt. 1891) und eine Säkularausgabe der ältesten
VoßschenÜbersetzung
von
«Homers Odyssee» (Stuttg. 1881); die aus S. Hirzels
Goethe-Bibliothek zusammengestellten Jugendwerke
Goethes «Der junge
Goethe» (2.Ausg.,Lpz.1887) leitete er ein.