(spr. -näh, das alte Bernacum), Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementEure, an der Charentonne und der Westbahn, Sitz eines Handelsgerichts, mit mehreren schönen
Kirchen, einer ehemaligen Benediktinerabtei (1078 gestiftet), jetzt Amtsgebäude, einem
Collège, einer
Bibliothek und (1881) 6494 Einw.
Der
Ort hat Baumwollspinnereien,
Band-,
Kattun- und Leinwandfabriken,
Bleichereien,
Glashütten etc. und treibt ansehnlichen
Handel.
Namentlich ist Bernay einer der bedeutendsten Pferdemärkte
Frankreichs und ein fast ebenso wichtiger
Woll- und Getreidemarkt.
Bernay ward 1449 den Engländern entrissen, 1563 von
Coligny und 1589 vom
Herzog von
Montpensier erstürmt und
verbrannt.
1) Arrondissement im franz. Depart. Eure, hat 1091,25 qkm,
(1891) 59232 E., 124 Gemeinden und zerfällt in die 6 Kantone Beaumesnil (176,17 qkm, 5853 E.), Beaumont-le-Roger
(213,30 qkm, 10084 E.), Bernay (164,55 qkm, 14804 E.), Brionne (160,31 qkm, 10916 E.), Broglie (217,13 qkm, 7963 E.), Thiberville
(159,79 qkm, 9612 E.). – Hauptstadt des Arrondissements im franz. Depart. Eure (Normandie), am linken Ufer der Charentonne
und an den Linien Mantes-Cherbourg und Echauffour-Bernay (41 km) der Franz.
Westbahn, hat (1891) 5788, als Gemeinde 8016 E., Post und Telegraph,
[* 2] ein Tribunal erster Instanz, ein Handelsgericht, ein Kommunal-Collège
(in den Gebäuden eines alten Klosters), eine Bibliothek von 8000 Bänden, Mineralquellen, zahlreiche Mühlen,
[* 3] Woll- und Baumwollspinnereien,
Garnbleichen, Gerbereien, Eisengießereien, Papier- und Glasfabrikation
[* 4] sowie Handel mit Getreide,
[* 5] Vieh, Leder, Wolle und
Manufakten. Wichtig ist die Leinwandmesse und die sog. Foire fleurie) in der fünften Fastenwoche,
wo die schönsten normann. Pferde
[* 6] verkauft werden. Bemerkenswert sind
die KirchenSte. Croix und Notre-Dame de la Couture, beide
aus dem 15. Jahrh. – Am drangen die deutschen Truppen nach hartem Kampfe mit der Nationalgarde
in die Stadt ein und besetzten sie bis zum 10. März.