Bernauer
,
Agnes, war die schöne Tochter des
Baders Kaspar Bernauer
zu
Augsburg.
[* 2]
Herzog
Albrecht, einziger Sohn des regierenden
Herzogs Ernst von
Bayern-München, vermählte sich 1432 heimlich mit ihr und führte sie auf seine Schlösser.
Herzog Ernst,
erzürnt über die unebenbürtige Heirat seines
Sohnes und den Schimpf, der seinem Hause durch die Zurückweisung desselben
auf dem
Regensburger
Turnier der bayr. Ritterschaft 1434 angethan wurde, ließ
Agnes verhaften und als Zauberin in der
Donau ertränken.
Ergrimmt über diese Unthat griff Albrecht zu den Waffen [* 3] gegen seinen Vater und verwüstete, mit den Feinden desselben verbündet, weithin das Land. Den Mahnungen des Kaisers Sigismund und den Bitten der Freunde gelang es spät erst, Albrecht an den Hof [* 4] seines Vaters zurückzuführen, wo er sich endlich auch mit Anna von Braunschweig [* 5] vermählen ließ. Herzog Ernst selbst ließ über dem Grabe der Ermordeten eine Betkapelle aufbauen, und Albrecht ließ 1447 die Gebeine der «ehrsamen Frau» in der von ihr ausersehenen Ruhestätte zu Straubing [* 6] begraben. –
Vgl. Riezler, Geschichte Bayerns, Bd. 3 (Gotha [* 7] 1889).
Den Stoff bearbeitete Graf Törring in einem Trauerspiele (neue Aufl., Mannh. 1791),
so auch Jul. Körner (Lpz. 1821), A. Böttger (ebd. 1846), Hebbel (Wien [* 8] 1855), Melchior Meyr in seinem «Herzog Albrecht» (Stuttg. 1862) und Martin Greif [* 9] (Lpz. 1894).