Bering
(Behring), Vitus, bekannter Entdecker in den arktischen Regionen, geb. 1680 zu Horsens in Jütland, diente anfangs in der dänischen Marine, trat dann in russische Dienste, [* 2] zeichnete sich in den Seekriegen gegen Schweden [* 3] durch Talent und Unerschrockenheit aus und wurde 1725 mit der Leitung einer Entdeckungsreise ins Meer von Kamtschatka betraut. Auf einer zweiten Reise untersuchte er 1728 die nördlichen Küsten Sibiriens bis 67° 18' nördl. Br. und überzeugte sich von dem Dasein einer Asien [* 4] und Amerika [* 5] trennenden Meerenge (s. Beringsstraße).
Da es aber der
Zweck der
Reise Berings
war, zu entscheiden, ob die
Kamtschatka gegenüberliegenden
Küsten auch wirklich
Küsten
des festen
Landes oder nur dazwischenliegender
Inseln seien, so unternahm er 1741 eine dritte
Reise. Er lief 4. Juni mit zwei
Schiffen
von
Ochotsk, begleitet von dem deutschen Naturforscher
Steller, aus und landete an der nordwestlichen
Küste
Amerikas unter 59° nördl.
Br., wahrscheinlich im
Prinz von
Wales-Sund, wurde aber durch
Stürme und
Krankheit an weitern
Entdeckungen
gehindert.
Auf der Heimkehr vereinigten sich alle Bedrängnisse des
Meers zum Verderben der Seefahrer; man kam unter widrigen
Winden
[* 6] an den
Alëuten vorüber und strandete 5. Nov. auf der wüsten
Insel
Awatscha, die seitdem den
Namen Berings
trägt.
Er selbst starb dort am
Skorbut, und nur ein kleiner Teil der
Mannschaft rettete sich in einem selbstgezimmerten
Boote, darunter
Steller, dem wir die Schilderung der
Reise verdanken.
Vgl. Steller, Reise von Kamtschatka nach Amerika (Petersb. 1793);
G. F. Müller, Sammlung russischer Geschichten, Bd. 3 (das. 1758).