Bergk
,
Theodor, namhafter Philolog, geb. zu
Leipzig,
[* 3] Sohn des als Übersetzer und Popularphilosoph bekannten
J.
^[Johann]
Adam Bergk
(gest. 1834), besuchte die Thomasschule und 1830-34
die
Universität seiner Vaterstadt, wurde 1836
Lehrer an der lateinischen Hauptschule in
Halle,
[* 4] 1838 an dem
Gymnasium zu
Neustrelitz,
[* 5] Michaelis desselben
Jahrs am Joachimsthalschen
Gymnasium zu
Berlin
[* 6] und 1840 am
Gymnasium in
Kassel.
[* 7] Von hier ging er 1842 als ordentlicher
Professor der
Philologie nach
Marburg,
[* 8] 1852 nach Freiburg,
[* 9] 1857 nach
Halle, gab aber 1869 aus Gesundheitsrücksichten
sein
Amt auf und setzte zu
Bonn in
[* 10] freierer
Weise seine akademische und litterarische Thätigkeit fort.
Schon 1847 war er auf dem kurhessischen
Landtag als Vertreter der
Universität dem reaktionären
Ministerium
Scheffer entgegengetreten,
dann 1848 teils in
Frankfurt
[* 11] als einer der 17 Vertrauensmänner, teils auf dem kurhessischen
Landtag in
gemäßigt-liberaler
Richtung thätig gewesen, hatte aber 1849 sein
Mandat niedergelegt. Er starb im
Kurort
Ragaz.
Litterarisch hat sich Bergk
besonders um die griechischen Dichter verdient gemacht. Hierher gehören nicht bloß seine
beiden Hauptwerke, diakritische
Ausgabe der »Poetae lyrici graeci« (Leipz.
1843, 3 Bde.; 4. Aufl. 1878-82) und
die »Geschichte der griechischen Litteratur«, von welcher zu seinen Lebzeiten
der 1.
Band,
[* 12] die Homerische und Hesiodische
Poesie behandelnd (Berl. 1872),
erschien, während Bd. 2 u. 3 aus
Bergks
Nachlaß von G.
Hinrichs (das. 1883-84) herausgegeben wurden, sondern auch die
Ausgaben des
Anakreon
(Leipz. 1834), der
Fragmente des
Aristophanes (Berl. 1840), der »Anthologia lyrica«
(2. Aufl., Leipz. 1868),
des Aristophanes (2. Aufl., das. 1872),
des Sophokles (das. 1858). Von Schriften über andre Gebiete nennen wir noch: »De Aristotelis libello de Xenophane, Zenone et Gorgia« (Marb. 1843);
»Beiträge zur griechischen Monatskunde« (Gießen [* 13] 1845);
»Beiträge zur lateinischen Grammatik« (Halle 1870, vorzugsweise gegen Ritschl gerichtet);
»Augusti rerum a se gestarum index cum graeca metaphrasi« (Götting. 1873);
»Inschriften römischer Schleudergeschosse« (Leipz. 1876) und die posthum erschienenen Werke: »Zur Geschichte und Topographie der Rheinlande in römischer Zeit« (das. 1882);
»Fünf Abhandlungen zur Geschichte der griechischen Philosophie und Astronomie« [* 14] (hrsg. von Hinrichs, das. 1883);
»Beiträge zur römischen Chronologie« (hrsg. von demselben, das. 1884).
Seine
»Kleinen philologischen
Schriften« wurden gesammelt
von R. Peppmüller
(Halle
1883 ff., 2 Bde.).
Von 1843 bis 1852 redigierte Bergk
mit
Cäsar die
»Zeitschrift für Altertumswissenschaft«.