Bergen
[* 2] op
Zoom
(spr. sohm), Stadt in der niederländ.
Provinz
Nordbrabant, liegt am Ausfluß
[* 3] der Zoom
in die Oosterschelde und an der
Niederländischen Staatsbahn, in sumpfiger Gegend,
die unter
Wasser gesetzt werden kann, und war ehemals eine der stärksten
Festungen
Hollands (durch
Coehoorn 1699 angelegt,
seit 1867 geschleift). hat ein hübsches
Rathaus, 3
Kirchen, darunter eine katholische, eine lateinische
Schule, eine
Kaserne
(der alte Markgrafenhof), einen von der Zoom
gebildeten
Hafen, (1879) 10,419 Einw., ansehnlichen Sardellenfang und Fabrikation
von Töpferwaren und
Ziegeln.
Während des niederländischen
Befreiungskriegs versuchten die
Spanier, welche 1577 aus Bergen op Zoom
vertrieben waren, wiederholt, durch
Belagerung oder
Überfall die Stadt zu nehmen, so 1581, 1588, 1605, 1622, aber immer vergebens. 1747 wurde Bergen op Zoom
nach
einer fast dreimonatlichen Belagerung von den
Franzosen unter
Marschall Löwendahl eingenommen und geplündert. Im
Aachener
Frieden 1748 an
Holland zurückgegeben, fiel es ohne
Verteidigung wieder in die
Hände der
Franzosen
unter
Pichegru. 1814 belagerten die
Engländer unter
Graham die
Festung;
[* 4] ein
Sturm auf die Stadt in der
Nacht vom 8. zum wurde
von der französischen
Besatzung zurückgeschlagen, und erst nach dem
Frieden von
Paris
[* 5] ergab sich der Platz.
Die gleichnamige ehemalige Herrschaft (später Markgrafschaft) kam 1707 an
Sulzbach und dadurch 1722 an das
Haus
Pfalz und später
an Pfalzbayern, das in ihrem
Besitz unter der
Oberhoheit der
Generalstaaten bis 1801 blieb, wo sie an die
Batavische Republik
überging.