Georg Heinr. von, Militärschriftsteller, geb. zu
Sandersleben in Anhalt,
[* 6] war ein natürlicher Sohn des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau. Als Lieutenant trat er 1748 bei dem
Infanterieregiment von Anhalt in preuß. Dienste.
[* 7] Schon 1757 ward er Brigademajor im Generalstabe des Prinzen Heinrich von Preußen
und 1759 AdjutantFriedrichs d. Gr. Nach dem Siebenjährigen Kriege lebte er am Hofe des Fürsten von Anhalt-Dessau
und ging mit diesem, später mit dem Prinzen JohannGeorg, auf Reisen nach Frankreich, Italien und England. Berenhorst bekleidete mehrere
Ämter am Hofe, wurde 1780 Oberhofmeister des Erbprinzen und legte 1790 seine Ämter nieder. Er starb Sein berühmtes
Werk «Betrachtungen über die Kriegskunst, ihre Fortschritte, ihre Widersprüche und ihre Zuverlässigkeit» (Lpz. 1797–99; 3. Aufl.
1827) ist eine bittere Kritik des damaligen Kriegssystems. Im Keime findet man hierin die Ideen der Volksbewaffnung, des Dienstes
im Heere als Erziehung des Volks, selbst die der an keine Magazine gebundenen Kriegführung Napoleons; ein
neues System hat er indessen nicht aufgestellt. Auch seine «Aphorismen» (anonym, Lpz. 1805) sowie «Aus
B.s Nachlaß» (Abteil. 1, Dessau 1845) verdienen Erwähnung.