Berberitze
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s. Berberis.
Berberitze
3 Wörter, 25 Zeichen
Berberitze,
s. Berberis.
L. (Berberitzenstrauch, Sauerdorn), Pflanzengattung aus der Familie der Berberideen, Sträucher mit gelbem Holz, [* 4] einfachen, ganzen, ¶
gewimpert-gezahnten oder ganzrandigen Blättern, geteilten Dornen unter den Blattbüscheln, in hängenden Trauben stehenden Blüten und länglichen, zwei- bis achtsamigen, saftigen Beeren. Etwa 50 Arten in den gemäßigten, subtropischen und tropischen Zonen beider Hemisphären, von denen viele als Ziersträucher bei uns kultiviert werden. Die sechs den Blumenblättern entgegengesetzten Staubgefäße [* 6] zeigen, wenn man sie am Grund mit der Spitze einer Nadel berührt, einen hohen Grad von Reizbarkeit. Berberis vulgaris L. (gemeiner Berberitzenstrauch oder Sauerdorn, Essigdorn, Sauerach, Berbesbeere), mit dreispaltigen Dornen, verkehrt-eiförmigen, wimperig-gesägten Blättern, reichblütigen, schön gelben, hängenden Trauben und länglichen, schön roten Beeren.
Der Strauch, ursprünglich vielleicht nur im südlichen Osteuropa und in Asien [* 7] einheimisch, ist jetzt sehr verbreitet, zum Teil, auch in Nordamerika, [* 8] verwildert und wird oft in mehreren Varietäten mit verschieden gefärbten, auch süßen und kernlosen Früchten als Zierstrauch angepflanzt. Die Wurzel [* 9] dient zur Darstellung des Berberins (s. d.) und zum Färben, das harte, gelbe Holz wird von Drechslern benutzt, auch zu Zahnstochern etc. verarbeitet, die Blätter kann man als Salat genießen; die Beeren enthalten viele freie Äpfelsäure, waren früher offizinell und werden, mit Zucker [* 10] eingemacht, zur Darstellung von Sirup, Gelee, Marmelade, Eis, [* 11] Plätzchen benutzt.
Die Samen [* 12] sind ölreich. Dieser Nutzen, welchen der Berberitzenstrauch gewährt, wird aber reichlich aufgewogen durch den Schaden, welchen er als Wirt eines parasitischen gelben Pilzes (Aecidium Berberidis) verursacht, der in engster Beziehung zu einem der Rostpilze des Getreides steht. Man sollte daher den Strauch wenigstens in der Nähe von Getreidefeldern nicht dulden (vgl. Rostpilze). Ein beliebter Zierstrauch ist Berberis Darwini Hook., aus Chile [* 13] und Patagonien, wo überhaupt die Berberisarten, mit den Kolletien vereinigt, als schwer zu durchdringende vegetabilische Stachelfestungen die Kordillerenabhänge besetzen. Er ist zwergig, kurz verästelt, mit sitzenden, kleinen, lederartigen Blättern und ziemlich großen Blüten in gestielter Doldentraube, als Zierstrauch nicht genug zu empfehlen, muß aber sehr gut bedeckt werden und wird häufiger im Kalthaus kultiviert.