Beobachtun
gskorps
(Observationskorps), ein Truppenkorps, welches zur
Beobachtung feindlicher
Unternehmungen oder auch
allgemeiner politischer Verhältnisse wegen aufgestellt wird. Häufig wird ein Beobachtun
gskorps aufgestellt, um eine
Festung,
[* 2] welche man demnächst vielleicht angreifen will, im
Auge
[* 3] zu behalten und feindliche
Korps an Verstärkung
[* 4] derselben
zu hindern, oder auch während der Belagerung selbst, um ein etwa heranrückendes Entsatzheer zurückzuweisen.
Derartige
Zwecke können nur erreicht werden, wenn das Beobachtun
gskorps zu selbständigen
Gefechten im stande, also aus
allen drei
Waffen
[* 5] zusammengesetzt ist. Im
Krieg 1870/71 wurden die selbständigen Kavalleriedivisionen vielfach als Beobachtun
gskorps verwandt.
Ein zu politischen
Zwecken aufgestelltes Beobachtun
gskorps wird in der
Regel eine
Stärke
[* 6] haben, um nötigenfalls den
Krieg beginnen, eventuell
eine feindliche
Armee zurückweisen zu können. Die Bestimmung der zu Anfang des
Kriegs 1870 im Land zurückbleibenden
deutschen
Armeekorps war hauptsächlich eine solche. Die
Korps bildeten ein Beobachtun
gskorps gegen
Österreich,
[* 7] bis die
Schlacht bei
Wörth
[* 8] Österreichs
Haltung entschied und ein Beobachtungskorps
überflüssig machte.