Benzylwass
erstoff,
s. Toluol.
Benzylwasserstoff
3 Wörter, 30 Zeichen
Benzylwasserstoff,
s. Toluol.
(Methylbenzol, Benzylwasserstoff) C7H8 findet sich im leichten Steinkohlenteeröl und wird daraus durch fraktionierte Destillation [* 3] gewonnen, entsteht auch bei trockner Destillation des Kampfers, Tolubalsams, Drachenbluts etc., bei Behandlung eines Gemisches von Monobrombenzol und Methylbromür mit Natrium etc. Das aus Steinkohlenteer gewonnene Toluol des Handels ist ein Gemisch von Benzol und Toluol in Verhältnissen, wie sie den Zwecken der Industrie entsprechen.
Reines Toluol bildet eine farblose, dem Benzol sehr ähnliche Flüssigkeit vom spez. Gew. 0,882, riecht angenehm aromatisch, löst sich nicht in Wasser, wenig in Alkohol, leicht in Äther, erstarrt noch nicht bei -20°, siedet bei 111° und brennt mit leuchtender Flamme; [* 4] mit Chromsäure liefert es Benzoesäure, mit konzentrierter Salpetersäure zwei isomere Nitrotoluole C7H7NO2 , ein kristallisierbares (Paranitrotoluol), welches bei 54° schmilzt und bei 237° siedet, und ein flüssiges (Orthonitrotoluol) vom spez. Gew. 1,163, welches bei 227° siedet und nach Bittermandelöl riecht.
Bei Behandlung mit reduzierenden Substanzen liefert das Gemisch der Nitrotoluole zwei Toluidine C7H7.NH2 ^[C7H7.NH2], von welchen das Paratoluidin farblose Kristalle [* 5] bildet, bei 45° schmilzt und bei 198° siedet, während das flüssige Orthotoluidin (Pseudotoluidin) vom spez. Gew. 1,0 nicht bei -20° erstarrt und bei 199° siedet. Dies Toluidin wird durch Chlorkalklösung violett gefärbt, ersteres nicht. Die Toluidine entsprechen dem Anilin und verhalten sich demselben sehr ähnlich, bilden namentlich auch mit Säuren Salze. Aus salzsaurem Orthotoluidin scheidet Eisenchlorid einen blauen Körper (Toluidinblau) ab. Die Toluidine spielen eine wichtige Rolle bei der Darstellung der Anilinfarben (vgl. Anilin), das Toluol ist der Ausgangspunkt für die Darstellung vieler Verbindungen, z. B. der Benzoesäure, des künstlichen Indigos etc.