Benton
(spr. bennten), s. Fort Benton.
Benton
641 Wörter, 4'522 Zeichen
Benton
(spr. bennten), s. Fort Benton.
Benton
(spr. bennten), Thomas Hart, bedeutender nordamerikan. Staatsmann, geb. auf einer Farm bei Hillsborough im Staat Nordcarolina, siedelte nach Tennessee über und ward hier Advokat und Mitglied der Legislatur. Beim Ausbruch des Kriegs mit England (1812) brachte er ein ¶
Freiwilligenregiment zusammen und führte seitdem den Titel Oberst. Nach geschlossenem Frieden ließ er sich 1815 in St. Louis als Advokat nieder und gründete daselbst 1815 die demokratische Zeitschrift »Missouri Argus«. Durch den Erfolg, mit dem er die Aufnahme Missouris in den amerikanischen Staatenbund befürwortete, gewann er sich das Vertrauen seiner Mitbürger in so hohem Grade, daß er nach Konstituierung des neuen Staats 1820 zum Vertreter desselben im Senat der Union gewählt ward, welchen Posten er ein ganzes Menschenalter hindurch einnahm. Er war in Finanzsachen eine Autorität und überhaupt reich an organisatorischen Ideen; besondere Aufmerksamkeit widmete er der Hebung [* 3] des Westens und faßte bereits den Gedanken, die Ost- und Westküste der Vereinigten Staaten [* 4] durch Verkehrswege zu verbinden.
Beim Ausbruch des mexikanischen Kriegs riß er durch seinen Feuereifer den Präsidenten Polk zu den entscheidenden Schritten hin, die zu der Einnahme von Mexiko [* 5] führten. Obwohl der Vertreter eines Sklavenstaats, war er doch der Sklaverei prinzipiell feindlich, und das sogen. Wilmot-Proviso, welches die Ausbreitung derselben auf die von der Republik neuerworbenen Territorien verbot, fand in ihm seine kräftigste Stütze. Daher war er ein Hauptgegner der Calhounschen Partei, welche die Sklaverei in Kansas und Nebraska einführen wollte und überhaupt auf Lockerung der Union hinarbeitete.
Mit größter Energie widersetzte er sich der Kansas-Nebraskabill, konnte aber deren Annahme nicht verhindern, zerfiel auch mit seinem Staat und wurde seit 1850 nicht mehr in den Senat gewählt; auch sein Versuch, Gouverneur von Missouri zu werden, mißlang. Dafür wurde er 1852 in das Repräsentantenhaus gewählt. Als er auch diesen Posten 1854 verlor, widmete er von da an seine Muße hauptsächlich litterarischen Beschäftigungen, besonders der Ausarbeitung seiner Erinnerungen (»Thirty years' view of the senate«, New York. 1855-56, 2 Bde.). Darauf übernahm er die schwierige Aufgabe, die Verhandlungen des Kongresses von der Gründung der Republik an durchzusehen und in gedrängter Fassung herauszugeben, an deren Vollendung ihn aber der Tod verhinderte.