Titel
Bensheim.
1)
Kreis
[* 2] in der hess.
Provinz
Starkenburg, umfaßt
Teile des vordern Odenwaldes und der Rheinebene und hat 391,16 qkm, (1890) 50030 (24607
männl., 25423 weibl.) E., 7653
Wohnhäuser,
[* 3] 48 Gemeinden. – 2) Kreisstadt im
Kreis in 102 m Höhe, an der
Bergstraße, an der
Lauter und den Linien
Frankfurt-Heidelberg der Main-Neckar- und Worms-Bensheim
(24,1 km) der
Hess.
Ludwigsbahn,
hat (1890) 6414 E., darunter 1585
Evangelische, Post erster
Klasse,
Telegraph,
[* 4] Kreisamt, Zollamt, Kreisbau-, Kreisgesundheits-
und Kreisveterinäramt; vier kath. und eine prot.Kirche, ein großherzogl.
Gymnasium (1686 gestiftet, Direktor Dr. Dettweiler, 11
Lehrer, 274
Schüler), ein Parität.
Schullehrerseminar (90
Schüler),
Taubstummenanstalt (66
Zöglinge), kath. höhere Mädchenschule im
Institut der
Englischen Fräulein,
evang. höhere Mädchenschule, Wasserleitung,
[* 5] Gasbeleuchtung,
Volksbank, Sparverein; Fabrikation von Leder, Papier,
Tabak
[* 6] und
Korken,
Steinschleifereien, Gerbereien, Feld-,
Wein- und Tabakbau. – Bensheim
, einer der ältesten Orte zwischen
Rhein, Main und Neckar, wird bereits 772 als Basinesheim (angeblich nach Basina, einer fränk.
Königin) erwähnt, kam dann an
Kloster Lorsch, mit dem es 1232 dem Erzstifte Mainz
[* 7] einverleibt wurde. Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses
(1803) kam an Hessen.
[* 8]