Benk
,
Johannes, österreich. Bildhauer, geb. zu Wien, [* 2] begann seine Studien auf der dortigen Akademie, wo er für eine Gruppe: Genovefa lehrt den Schmerzenreich beten, 1868 den Reichel-Preis erhielt, bildete sich dann im Atelier Hähnels zu Dresden [* 3] und durch Studien in Florenz [* 4] und Rom [* 5] weiter und ließ sich 1871 in Wien nieder, wo er sich zumeist in der monumentalen und dekorativen Plastik zur äußern und innern Ausschmückung öffentlicher Bauten bethätigte.
Für die Parlamentsgebäude schuf er vier Doppelkaryatiden und eine in Marmor ausgeführte Giebelgruppe: Innere Verwaltung, die ihm 1884 die Karl Ludwigs-Medaille eintrug, für das kunsthistorische und das naturhistorische Museum die Steingruppen Plastik und Amor und Psyche und die Bronzefiguren Pallas Athene [* 6] und Helios, [* 7] für den Festsaal des Rathauses die Statuen der Bürgermeister Trau und Vorlauf und für das Treppenhaus des Arsenalmuseums eine Gruppe der Austria.
Einen sehr großen Anteil hatte er an der plastischen Ausschmückung des neuen Hofburgtheaters, für das er zwei Geniengruppen auf dem Dache des Bühnengebäudes, vier Kentauren an der Fassade des Treppenhauses, sechs Gruppen für die Nischen des ersten Stockwerks, die Personifikationen der Schönheit, Weisheit, Wahrheit und Dichtung für die Treppenhäuser und die mit reichem Bronzeschmuck versehene Marmorstatue der Klytia für den Kaisergang ausgeführt hat.
Letztere, zugleich als Trägerin von Beleuchtungskörpern dienend, ist in zahlreichen
Nachbildungen weit verbreitet worden.
Von seinen übrigen
Schöpfungen sind noch das Grabdenkmal des Malers
Amerling auf dem Zentralfriedhof und ein
Brunnen
[* 8] auf dem
Hauptplatz in
Währing hervorzuheben. Benks
Begabung wurzelt in der
Darstellung weiblicher
Anmut und Körperschönheit
und in dem
Ausdruck feiner seelischer
Empfindung. Mit einer edlen Formenbildung, die aus dem
Stile der italienischen
Renaissance
abgeleitet ist, aber ein modernes, spezifisch Wienerisches Gepräge trägt, verbindet er ein großes
Geschick im
Aufbau rhythmisch
bewegter
Gruppen.