Benjamin
(hebr., «Sohn des
Glücks», richtiger: Sohn der
Rechten, mit
Bezug auf die geogr.
Lage des
Stammgebietes der Benjaminiten
«rechts»,
d. i. südlich von Ephraim), nach der hebr. Sage der jüngste
Sohn
Jakobs und der Rahel, der einzige leibliche
Bruder
Josephs. Der nach ihm benannte
Stamm der Benjaminiten
war zwar wenig
zahlreich, aber, wie es scheint, sehr kriegslustig und hatte sich im südl.
Teile des
Gebirges Ephraim angesiedelt. Hauptorte waren: Rama,
Gibea, Mikhmas, Anatot,
Nob und
Gilgal.
Die Kultstätte des
Stammes war zur ältesten Königszeit
Gilgal, später kam das ursprünglich kanaanit.
Gibeon zu Ansehen.
Die Blütezeit des
Stammes fällt unter
Saul, der ihm angehörte. Bei der Reichsspaltung schlug sich der
Stamm bis auf wenige vor den
Thoren
Jerusalems liegende Ortschaften zum Nordreich. Die Meinung, Benjamin
sei beim Hause
Davids geblieben,
spiegelt die Verhältnisse der ausgehenden Königszeit (7. Jahrh.) wider, in der es, im Zusammenhange
mit der Schwäche des verfallenden Assyrischen
Reichs, dem König Josia gelungen war, seine
Autorität
in Benjamin
, ja über diesen
Stamm hinaus, geltend zu machen. So kam es, daß von der Zerstörung
Jerusalems und der Deportierung
ebensowohl judäische als benjamin
itische Familien betroffen wurden. Aus beiden
Bestandteilen hat sich auch
die Bevölkerung
des nachexilischen
Jerusalems zusammengesetzt.