Beni
Amer, ein mohammedanischer, den Hamitenvölkern zugehöriger Nomadenstamm in dem nördlich von Abessinien gelegenen Lande Baraka (s. d.) und in der nordöstlich davor liegenden Küstenebene Sóhel oder Sahil. Die deren Zahl auf höchstens 200000 geschätzt wird, reden teils die Bedja- (s. Bischarin), teils die Tigresprache und bestehen aus den unterworfenen Hassa und Bedawi und den herrschenden Nebtab und Belu. Oberster Herr ist das Familienhaupt der Nebtab, Deglel genannt; doch waren sie dem Chediv tributpflichtig, bis sie der Aufstand des Mahdi (s. d.) von Ägypten [* 2] losriß. Ihre Industrie beschränkt sich auf das Flechten [* 3] von Palmenmatten und Anfertigung von Lederarbeiten. –
Vgl. Heuglin, Reise in Nordostafrika (2 Bde., Braunschw. 1877).