Bengel
,
Schlagwaffe, s. Morgenstern. [* 2]
Bengel
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Bengel,
Schlagwaffe, s. Morgenstern. [* 2]
Bengel,
Joh. Albr., prot. Theolog, geb. zu
Winnenden in
Württemberg,
[* 3] studierte in
Tübingen,
[* 4] ward 1707 Vikar zu Metzingen bei
Urach, 1708 Repetent am
Tübinger
Stift, 1713 Prediger
und Klosterpräceptor, d. h. Professor, am Seminar zu
Denkendorf, 1741 Propst zu Herbrechtingen, 1747 Mitglied des landschaftlichen
Ausschusses, 1749 Konsistorialrat und Prälat zu
Alpirsbach. Er starb Bengel
ist Begründer des biblischen Realismus
,
der nicht sowohl das aus der persönlichen Erfahrung des frommen Gemüts oder aus der religiösen
Spekulation gewonnene
System
durch einzelne
Sprüche der
Schrift bewahrheiten, sondern erst aus der als organisches Ganzes betrachteten
Schrift ein
System unbedingt geltender religiöser Wahrheit gewinnen will. Von seinen
Schriften sind hervorzuheben: «Erklärte
Offenbarung Johannis» (Stuttg. 1740; Reutl. 1856 u.ö.),
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724 «Ordo temporum a principio per periodos oeconomiae divinae historicus atque propheticus» (Tüb. 1741),
die beide das 1000jährige Reich Christi auf 1836 festsetzten (s. Chiliasmus),
die kritische Ausgabe des Neuen Testaments (Tüb. 1734),
der äußerst klare Kommentar «Gnomon Novi Testamenti» (ebd. 1742 u. ö.: neu hg. von Steudel, 5. Aufl., 2 Bde., Stuttg. 1800: deutsch von Werner, 3. Aufl., Bas. 1876; neue deutsche Bearbeitung in der «Bibliothek theol. Klassiker», Bd. 49–54, Gotha [* 6] 1894),
der aber schroff die Inspiration vertrat, wie auch «60 erbauliche Reden über die Offenbarung» (Stuttg. 1747) und «Bekräftigtes Zeugnis der Wahrheit» (ebd. 1748). Der «Abriß der Brüdergemeine» (ebd. 1751) wendet sich gegen deren einseitige Blut- und Wundentheologie. –
Vgl. Burk, B.s Leben und Wirken (Stuttg. 1831);
ders., B.s litterar.
Briefwechsel (ebd. 1836): Wächter, Johann Albrecht
Bengel
(ebd. 1865);
ders., und Ötinger (Gütersloh 1886);
Reiff, und seine Schule (Heidelb. 1882);
Nestle, Bengel
als Gelehrter
(Tüb. 1893).