Belloy
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Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Belloy,
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Belloy
(spr. -loá), Pierre Laurent Buyrette de, franz. Dramatiker, geb. zu St. Flour in der Auvergne, fand nach seines Vaters Tode an einem Oheim, einem berühmten Advokaten, Stütze und wurde zum Rechtsgelehrten bestimmt. Doch trieb ihn eine starke Neigung zur Bühne; er entwich und trat unter dem Namen Dormont als Schauspieler im Ausland auf, besonders in Petersburg, [* 2] wo ihn Kaiserin Elisabeth begünstigte. Nach Frankreich 1758 zurückgekehrt, errang er einen großen Erfolg mit der Tragödie «Le [* 3] siège de Calais» [* 4] (1765). Darauf fuhr er mit geringerm Glück fort, mit besonderer Anlehnung an Corneille vaterländische oder mittelalterliche geschichtliche Stoffe zu behandeln: «Gaston et Bayard» (1771),
«Pierre le Cruel» (1775),
«Gabrielle de Vergy» (aufgeführt 1777). Seit 1771 war Belloy
Mitglied
der Akademie; er starb zu Paris.
[* 5] Seine «?uvres» gab Gaillard (6 Bde.,
Par. 1779), eine Auswahl Auger (2 Bde.,
ebd. 1811) heraus.
Belloy (spr. -lŏa), Pierre Laurent, eigentlich Buirette, franz. Tragiker, geb. zu
St.-Flour, wendete sich wider den Willen seines Oheims, eines berühmten Pariser Advokaten, der dramatischen
Kunst zu und trat unter dem Namen De Belloy
in Rußland als Schauspieler auf. Im J. 1758 ging er nach Paris zurück, um seine Tragödie
»Titus« zur Aufführung zu bringen, die aber vollständig durchfiel. Mehr Erfolg hatte seine »Zelmire« (1760),
wie die vorige eine Nachahmung des Metastasio. Den entschiedensten Beifall aber fand »Le siège de Calais« (1765), obwohl sich viele Geschmacklosigkeiten, schlechte Verse und Anachronismen darin finden. Es war aber ein nationales Stück, welches in der Zeit der politischen Ohnmacht die Ehre des französischen Namens und den Ruhm der französischen Waffen [* 7] in jedem Vers pries. In ähnlicher Weise wurden in »Gaston et Bayard« (1771) hauptsächlich die nationalen Helden gefeiert.
Der Erfolg dieser beiden Stücke verschaffte ihm 1771 die Aufnahme in die Akademie. Weniger gelang die Schilderung der Leidenschaften in »Gabrielle de Vergy« (1772),
der die Geschichte der Dame von Fayel zu Grunde liegt. »Pierre le Cruel« (1772),
aus der spanischen Geschichte, ist eins seiner schwächsten Stücke. De Belloy
starb Außer den Tragödien hat
er »Fragments historiques«, »Poésies fugitives«, »Observations sur la langue et la poésie françaises«
herausgegeben. Seine »Œuvres« erschienen 1779 und 1787 in 6 Bänden.