Zwar wohnte er nur noch zwei Hauptschlachten, denen bei
Kunersdorf
[* 7] und
Freiberg,
[* 8] bei; desto öfter zeigte er aber seine
Tapferkeit
und Gewandtheit im kleinen
Krieg. Bei dem sogen. Paßberg nahm er 1759 zwei kaiserliche
Regimenter mit 3
Kanonen und 4
Fahnen
gefangen, wofür ihn der König sogleich zum Obersten erhob. Die schönsten Lorbeeren sammelte Belling indessen
1759-61 in
Pommern
[* 9] und
Mecklenburg.
[* 10] Hier widerstand er mit seinem Husarenregiment und einigen
BataillonenInfanterie, zusammen 5000 Mann,
der ganzen schwedischen
Armee und hemmte alle ihre
Operationen.
Auf einem
Streifzug geriet
Blücher, damals
Junker in schwedischen
Diensten, in seine Gefangenschaft und
ward von ihm für das preußische
Heer gewonnen. 1762 wurde BellingGeneralmajor und 1776
Generalleutnant. Im bayrischen
Erbfolgekrieg
(1778) zeichnete er sich beim Einmarsch in
Böhmen
[* 11] über Tollenstein und
Gabel, wo zwei österreichische
Bataillone gefangen
wurden, so sehr aus, daß ihm
Friedrich II. als Belohnung den
SchwarzenAdlerorden und eine Gehaltszulage
von 1000 Thlr. verlieh. Belling starb bald nach der Rückkehr in die Friedensgarnison zu
Stolp
[* 12]
Wilhelm Sebast. von, preuß. Generallieutenant, geb. zu
Paulsdorf in Ostpreußen, aus einer altpomm. Familie. Von 23 Trägern dieses Namens, die im siebenjährigen Kriege im preuß.
Dienst waren, fielen 20. - Belling kam 1737 aus dem Kadettenkorps wegen seiner Kleinheit zu einem Garnisonbataillon,
wurde aber von Friedrich Wilhelm I., dem er aufgefallen war, 1739 zu dem litauischen Husarenregiment versetzt.
Von 1741 bis 1747 war er im Zietenschen Husarenregiment. Es gelang ihm aber erst 1757, sich besonders auszuzeichnen. 1758 wurde
Belling. Commandeur eines neuerrichteten Husarenbataillons (der schwarzen Husaren), verbreitete mit diesem in der Oberpfalz
im Rücken des Feindes weithin Schrecken und nahm 1759 mit einem kleinen Detachement zwei kaiserl. Regimenter
bei Basberg gefangen.
Den
größten Ruhm erwarb er aber in Pommern, wo er mit seinem schwarzen Husarenregiment und weniger Infanterie der ganzen
schwed. Armee die Spitze bot und drei glückliche Feldzüge führte. 1762 kämpfte Belling unter Prinz Heinrich in der Schlacht bei
Freiberg. Noch im Siebenjährigen Kriege zum Generalmajor befördert, wurde Belling 1776 Generallieutenant und
that sich als solcher im Bayrischen Erbfolgekriege bei Gabel 1778 hervor. Nach der Rückkehr aus dem Feldzuge starb in seiner
Garnison Stolp - Durch Belling ward Blücher, der als schwed. Kornett 1760 beim Kavelpaß in Mecklenburg
gefangen war, bewogen, in preuß. Dienste
[* 13] zu treten. -