Belli
,
Giuseppe Gioachino, röm. Volksdichter, geb. zu
Rom,
[* 2] gest. daselbst war ein armer Schreiber, als ihm 1816 eine
reiche Heirat gestattete, sich der Litteratur zu widmen. Er schrieb viele Gedichte in der Schriftsprache und mehr als 2000
Sonette
in röm. Mundart, die in anschaulichen
Farben meist satir.
Schilderungen des niedern röm. Volkslebens bieten.
Bald nach 1831 gab
Belli
die
Angriffe gegen das Papsttum auf, in dessen Dienst er trat, und schrieb religiöse
Dichtungen, um
seine Jugendgedichte zu verdrängen; aber diese liefen handschriftlich und mündlich im
Volke um.
«Poesie inedite» (4 Bde.,
Rom 1865 fg.) ließ sein Sohn Ciro Belli
drucken, eine Auswahl Morandi: «Ducento sonetti in dialetto romanesco» (Flor.
1872);
vollständige Sammlung: «I Sonetti Romaneschi» (6 Bde., Città di Castello, 1886-89). -
Vgl. Schuckardt, und die röm. Satire (in «Romanisches und Keltisches», Berl. 1880, als Nr. IX);
Gnoli, G. G. e i suoi scritti inediti (in «Nuova Antologia», Dez. 1877);
Schuhmann, G. G. ein ¶
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röm. Dialektdichter (in den «Akademischen Monatsheften», 1890, VI, 9).