Bellangé
(spr. -langsché), Hippolyte, franz. Maler, geb. zu Paris, [* 3] ward im Atelier von Gros gebildet und wendete sich der Schilderung des Soldatenlebens im Krieg und Frieden zu, indem er hauptsächlich Episoden aus den Napoleonischen Feldzügen darstellte. Auf kleinem Raum wußte er das Getümmel einer Schlacht und namentlich den Moment des Angriffs mit großer dramatischer Kraft [* 4] zu schildern. Zugleich verstand er es, sich in die gemütvolle Seite des Soldatenlebens (der Abschied des Rekruten, die Rückkehr des Soldaten, der Abschiedsgruß, die beiden Freunde) zu versenken.
Seine Hauptwerke sind: Napoleon von Elba zurückkehrend, die Schlacht bei Wagram, [* 5] Napoleons Übergang über das Guadarramagebirge, Marengo, [* 6] die Kürassiere von Waterloo, [* 7] die Garde stirbt. Oft greift er auch in das Leben des Landmannes, des Kleinbürgers und Handwerkers. Viele seiner Erfindungen hat er für lithographische Vervielfältigung auf Stein gezeichnet. Gute Zeichnung, Natürlichkeit der Auffassung und sichere Beobachtungsgabe bilden die Vorzüge seiner Arbeiten; sein Kolorit leidet dagegen an Buntheit und Härte. Er starb in Paris.
Vgl. J. ^[Jules] Adeline, Hippolyte et son œuvre (Par. 1879).