Belladonna,
s. Atropa.
220 Wörter, 1'691 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Atropa.
(Tollkirsche, Wolfskirsche, lat. Atropa Belladonna, frz. Belladonne, engl. Belladonna-Deadlynighteshade); bekannte, zu den Solaneen gehörige strauchartige Giftpflanze, wächst in bergigen Laubwäldern Süd- und Mitteleuropas. Medizinisch verwendet werden die Blätter und die Wurzel der B. Die Blätter (Tollkirschenkraut, folia Belladonnae, herba Belladonnae) sollen zur Blütezeit gesammelt und rasch getrocknet werden; sie sind dann bräunlich grün, dünn, fast durchscheinend, eirund ganzrandig, an der Basis verschmälert, am Ende zugespitzt und besitzen einen schwachen narkotischen Geruch. Die Wurzel (Tollkirschenwurzel, radix Belladonnae) soll im Juli oder August gesammelt und im ungeschälten Zustande getrocknet werden; sie besteht aus verschieden langen, cylindrischen Stücken, meist etwas gedreht, längsrunzelig, gelblichgrau; bricht kurz und glatt, nicht fasrig, ab. Der Holzkörper zeigt auf dem Querschnitte zahlreiche Poren; dieser und die Rinde haben die gleiche weißlichgraue Farbe und sind durch eine dunklere Linie getrennt. Blätter und Wurzel enthalten als giftigen Bestandteil ein Alkaloid, das Atropin (s. d.); ein anderes ebenfalls darin enthaltenes, das Belladonnin, kommt nicht im Handel vor. Da die B. im wilden Zustande nur sehr vereinzelt vorkommt, wird sie für medizinische Zwecke in einigen Gegenden Thüringens und des Harzes angebaut. In Apotheken hat man auch ein aus den Blättern bereitetes Belladonnaextrakt (Extractum Belladonnae); dieses sowohl, als auch Blätter und Wurzel dürfen von den Droguisten an das Publikum im Kleinhandel nicht abgegeben werden. - Zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Pflanzengattung, s. Atropa.