Bella
329 Wörter, 2'270 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bella
Bella,
Stadt in der unterital.
Provinz Potenza, Kreis [* 2] Melfi, am Nordfuß der Apenninen, mit (1881) 5132 Einw., war 1857 Schauplatz eines heftigen Erdbebens.
Bella,
Stefano della, ital. Zeichner und Radierer, geb. 1610 zu Florenz, [* 3] Schüler Vannis und Dandinis, ging 1634 nach Rom, [* 4] kam 1637 nach Florenz zurück, begab sich aber 1639 wieder nach Rom, im folgenden Jahr nach Frankreich, wo er bis 1650 blieb; dann kehrte er in seine Vaterstadt zurück und starb 1664. Seine radierten Blätter (Historien, Schlachten, [* 5] Belagerungen, Jagden, Landschaften, Seestücke, Tiere und Verzierungen) belaufen sich auf mehr als 1000. Seine Blätter sind wichtige Zeugnisse für die Kulturgeschichte des 17. Jahrh. Im Anschluß an Callot hat er eine größere Leichtigkeit und Eleganz in der Führung der Nadel und eine größere Schärfe in der Charakteristik erreicht, wenn er auch in der Erfindung hinter Callot zurückbleibt.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bella
(ital.), die Schöne;
auch Taufname. ^[= der bei der christl. Taufe verliehene Name (s. Personenname).]
Bella,
Stadt im Kreis Melfi der ital. Provinz Potenza, 10 km von der Station Bella
Muro der Linie Neapel-Potenza-Metaponto-Taranto-Brindisi
des Mittelmeernetzes, hat (1881) 5558 E., Post und Telegraph.
[* 6]
Das starke Erdbeben [* 7] 1857 hat in diesem Gebiete Hügel geebnet und Thäler entstehen lassen.
Bella,
Stefano della, franz. Maler und Radierer, geb. in Florenz, gest. daselbst ahmte mit großem Geschick die Radierungen Callots nach. Das mit 17 Jahren angefertigte große Blatt: [* 8] Bankett einer Jagdgesellschaft, gewann ihm die Protektion des Fürsten Lorenzo, Bruders des Großherzogs von Toscana, der ihn in Rom sich weiter ausbilden ließ. Er fertigte vornehmlich Festlichkeiten, Jagden u. a., die auch kunstgeschichtlich bedeutsam sind. 1637 nach Florenz zurückgekehrt, radierte er: Leichenbegängnis des Kaisers Ferdinand II. und Hochzeit des Großherzogs Ferdinand II. 1640 ging er mit dem florentin. Gesandten nach Paris, [* 9] wo er von Richelieu den Auftrag zur Anfertigung von Kriegsplänen erhielt, und sonst auch Schlachtenbilder fertigte. 1651 verließ er Frankreich und unternahm 1651-54 eine Reise nach Rom, wo er eine Reihe schöner Landschaften schuf. Einen Katalog seiner mehr als 1000 Blätter stellte Jombert (Par. 1772) zusammen.