Belisar
(Belisarius
), berühmter
Feldherr des byzantin.
Kaisers Justinian I., geboren zu Germana im heutigen
Serbien
[* 2] um 505
n. Chr., nach einigen Sohn eines
Bauern, nach andern Sprößling eines edlen
Geschlechts, befehligte zuerst im persischen
Krieg 522-532 und wurde von Justinian um 530 zum Oberfeldherrn des
Orients ernannt, aber, nachdem er mehrere
Siege, besonders bei Dara 530, erfochten, wegen einer
Niederlage am
Euphrat abberufen. Bei dem
Nika-Aufstand 532 zu
Konstantinopel
[* 3] rettete Belisar
dem Justinian
Krone und
Leben und ließ 30,000 Ruhestörer niederhauen.
Zum Befehlshaber der Expedition gegen die Vandalen in Afrika [* 4] ernannt, landete er mit 10,000 Mann zu Fuß und 5000 zu Pferd [* 5] im September 533 in Afrika, besiegte die Vandalen bei Trikameron und zwang den König Gelimer 534, sich zu ergeben. Zur Eroberung des ostgotischen Reichs ausgeschickt, landete er 536 in Bruttien, eroberte Neapel [* 6] und dann Rom, [* 7] hielt sodann dort das ganze Jahr 537 eine Belagerung durch die Goten unter Vitiges aus und gewann, nachdem der Krieg sich längere Zeit ohne Entscheidung hingezogen, im Frühjahr 540 durch List auch Ravenna, die ostgotische Hauptstadt.
Auf der
Höhe seines Ruhms wurde Belisar
von Justinian nach
Konstantinopel zurückgerufen und 541 wieder in
den
Orient geschickt, um den Perserkönig Chosru I. Nuschirwan zu bekämpfen. Er nötigte die
Perser, die schon
Antiochia erobert
hatten und
Jerusalem
[* 8] bedrohten, 542 zum
Rückzug. Infolge der
Intrigen seiner ausschweifenden
Frau Antonia, von welcher die
Kaiserin
Theodora und dadurch der
Kaiser beherrscht wurden, fiel in
Ungnade, wurde 542 zurückgerufen und aufs unwürdigste
behandelt.
Zwar wurde er 544 wieder nach
Italien
[* 9] zum
Kampf gegen die Ostgoten geschickt, die unter ihrem König
Totilas in
Italien wieder
die Oberhand gewonnen hatten; aber nicht gehörig unterstützt, konnte er nicht viel ausrichten, er eroberte zwar
Rom 547. und
verteidigte es glücklich gegen
Totilas, kehrte aber 548 mit wenig
Ruhm nach
Konstantinopel zurück. Seitdem
lebte er dort als
General des
Orients und Befehlshaber der kaiserlichen
Garde, schlug auch 559 einen
Angriff slawischer
Horden
gegen die Hauptstadt zurück, wurde aber um 562 bei einer
Verschwörung gegen den
Kaiser fälschlich angeklagt, seiner
Würden entsetzt und seines
Vermögens beraubt, zwar 564 rehabilitiert, starb jedoch kurz darauf 13. März 565. Die
Sage von seiner
Blendung ist ganz unhistorisch.
Held eines
Romans ward er durch
Marmontel; zu einem
Trauerspiel benutzte seine Geschichte E. v.
Schenk, zu einer
Oper
Donizetti. Ein ausgezeichnetes Gemälde des blinden Belisar
lieferte der französische
Maler
Gérard.