Belin
(spr. bĕläng), François Alphonse, franz. Orientalist, geb. zu Paris, [* 2] studierte am Collège de France und auf der Schule der orientalischen Sprachen unter S. de Sacy und E. Quatremère, wurde 1843 Dolmetsch beim französischen Konsulat zu Erzerum in Armenien, kam 1846 in gleicher Eigenschaft nach Kairo, [* 3] 1852 als interimistischer Gesandtschaftssekretär nach Konstantinopel [* 4] und fungierte 1868-77 als französischer Generalkonsul daselbst. hat sich vorzugsweise mit den Sprachen der Araber, Perser und Türken beschäftigt und besitzt auch von der Geschichte, der Verwaltung und Gesetzgebung des mohammedanischen Orients die umfassendste Kenntnis. Außer zahlreichen Aufsätzen im »Journal asiatique« (seit 1839) schrieb er eine »Histoire de l'église latine de Constantinople« (Par. 1872) und gab verschiedene persische und türkische Texte heraus, z. B. Mirchonds »Leben Dschengis-chans« (das. 1841) und »Geschichte der Sassaniden« (das. 1841).