Belemniten
[* 2] (Belemnites Lam., Dactyli marini, Donnerkeile), die innern festen Teile ausgestorbener, sepienartiger Tintenschnecken. [* 3] Der vollständige Belemnit (s. Tafel »Jura I«) [* 4] besteht aus drei Stücken, nämlich aus einer papierdünnen, tutenförmigen Hornschulpe, die den Schulpen oder Rückenplatten ¶
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lebender Sepien entspricht, aber nur selten erhalten ist, aus einem gekammerten Kegel, der sogen. Alveole, deren Kammern durch
eine die Scheidewände durchsetzende zentrale Röhre (sipho) verbunden waren, und aus einem dickern, kalkigen, zur Aufnahme des
Sipho bestimmten Scheide. Diese, fast immer allein erhalten und daher am besten bekannt, hat die Gestalt
eines oft mehr walzigen oder pfeilspitzartigen Kegels und ist häufig zusammengedrückt, fingerähnlich; sie erreicht eine
Größe von über 60 cm. Die Belemniten
waren die direkten Vorläufer der heutigen Zweikiemer, sie reichen vom Lias, in welchem sie oft
ganze Lager
[* 6] bilden, bis zur weißen Kreide
[* 7] und dem Kreidetuff von Maastricht;
[* 8] zahlreiche Arten sind bekannt
geworden. (Abbildung s. Tafel »Juraformation I«.) Über das Tier der Belemniten
weiß man nichts Sicheres. An die Belemniten
knüpfte sich
auch manche abergläubische Vorstellung, wie schon die Namen Donnerkeile, Teufelsfinger, Fingersteine andeuten. Selbst in den
alten Arzneischatz fanden sie Eingang.