Belagerung
smünzen,
Notmünzen (s. d.), die in belagerten Plätzen hergestellt wurden, um Zahlungsmittel, meist zur Besoldung der Truppen, zu schaffen; sie sind oft unvollkommen geprägt und bei Mangel an geeignetem Metall sogar aus wertlosem Material (Leder, Pappe u. dgl.) gefertigt worden. So wurden während der Belagerung von Jülich 1610 durch den Kommandanten Joh. von Rauschenberg Bruchstücke des silbernen Tafelgeschirrs mit Wertstempeln versehen und als 1‒10-Guldenstücke ¶
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verausgabt, in ähnlicher Weise während der Belagerung Kolbergs 1807 Pappstücke mit Kommandanturstempel als 2, 4 und 8 Groschen. –
Vgl. Maillet, Catalogue descriptif des monnaies obsidionales et de nécessité (2 Bde. u. Atlas, [* 3] Brüss. 1866‒73).