Bekenntnis
schriften,
s. v. w. symbolische Bücher. ^[= Schriften, durch welche eine Kirche den Glauben, an dessen nntnis ihre Mitglieder sich teils ...]
Bekenntnisschriften
10 Wörter, 96 Zeichen
Theologie — Biblische und kirchliche Schriften — Bekenntnis
schriften
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bekenntnisschriften,
s. v. w. symbolische Bücher. ^[= Schriften, durch welche eine Kirche den Glauben, an dessen nntnis ihre Mitglieder sich teils ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bekenntnisschriften,
s. Symbolische Bücher. ^[= öffentliche, von einer Kirche sanktionierte Schriften, die den Lehrbegriff derselben im Unterschied ...]
Bücher, Schriften,
durch welche eine Kirche den Glauben, an dessen Bekenntnis ihre Mitglieder sich teils untereinander
erkennen, teils von andern religiösen Genossenschaften unterscheiden, urkundlich bezeugt. Schon die alte katholische Kirche
legte ihren Taufbekenntnissen
den aus der Mysteriensprache entlehnten Namen Symbol bei, da ja auch die Taufe als
ein Mysterium galt. Die theologischen Streitigkeiten des 4. und der folgenden Jahrhunderte mußten die Zahl der Symbole noch
erhöhen, und dreien von ihnen, dem sogen. Apostolischen (s. d.), dem Nicäisch-Konstantinopolitanischen (s. d.)
und dem sogen. Athanasianischen (s. d.), verschafften
als sogen. allgemeinen oder ökumenischen Symbolen die weltliche Macht der Kaiser und das Ansehen der Konzile
absolute Geltung in der Kirche.
Die Reformatoren des 16. Jahrh. haben diese allgemeinsten Grundlagen der christlich-katholischen Weltanschauung nicht angetastet; zugleich machte sich jedoch das Bedürfnis geltend, ein gemeinsames Bekenntnis des evangelischen Glaubens abzulegen und die Unterscheidungslehren, welche zur Trennung von der römischen Kirche geführt hatten, klar und bestimmt hinzustellen. In den auf Luthers Tod folgenden theologischen Streitigkeiten wurde das Unterschreiben derselben insbesondere für die Geistlichen obligatorisch, namentlich seit 1580 beim Erscheinen des Konkordienbuchs von den sich dazu bekennenden Fürsten und Ständen bestimmt ausgesprochen worden war, daß bei der darin enthaltenen Lehre [* 4] allenthalben beharrt werden sollte.
Gleichwohl tauchte schon im 17. Jahrh. der Gedanke auf, daß die Verpflichtung auf s. B. eine unevangelische Beschränkung der Glaubens- und Gewissensfreiheit sei; das folgende Jahrhundert regte die Frage an, ob man die Geistlichen auf sie verpflichten solle, nicht »weil« (quia),
sondern »inwiefern« (quatenus) sie mit der Heiligen Schrift übereinstimmten, und mit der letztern Formel behalf sich namentlich der Rationalismus. In unserm Jahrhundert gewann der Grundsatz, daß sich die Geistlichen streng an die Lehrformen der symbolischen Bücher zu halten hätten (Symbolzwang), besonders in Norddeutschland neue Geltung. Selbst wo, wie in Preußen, [* 5] die Union herrscht, will man doch bald in der Augsburgischen Konfession, bald in dem sogen. Apostolikum eine unantastbare Autorität erkennen, ohne welche eine die Gemüter der Gemeinden verwirrende Lehrwillkür einreißen müsse.
Die Gegner des Symbolzwanges machen geltend, daß derselbe den Protestantismus im Prinzip bedrohe und durch Aufhebung der Lehrfreiheit (s. d.) den Fortschritt in der Wissenschaft beeinträchtige; sie wollen daher den protestantischen Geistlichen nur eine pietätvolle, von pädagogischem Takt geleitete Berücksichtigung der symbolischen Bücher und ihres Lehrgehalts zur Pflicht gemacht wissen. Fast bei allen kirchlichen Streitigkeiten der neuern Zeit stand die Frage des Symbolzwangs im Vordergrund.
Über die symbolischen Bücher der verschiedenen christlichen Religionsparteien s. die besondern Artikel: Glaubensbekenntnis, Griechische Kirche, Römisch-katholische Kirche, Lutherische Kirche, Reformierte Kirche etc.
Vgl. Schleiermacher, Über den eigentlichen Wert und das bindende Ansehen symbolischer Bücher (Frankf. 1819);
Johannsen, Die Anfänge des Symbolzwanges unter den deutschen Protestanten (Leipz. 1847);
Scheurl, Sammlung kirchenrechtlicher Abhandlungen, Abteil. 1 (Erlang. 1872);
Winer, Komparative Darstellung des Lehrbegriffs der verschiedenen christlichen Kirchenparteien (4. Aufl. von Ewald, Leipz. 1882). ¶
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Bucher, 1) A. v.
Bucher, 3) Lothar
Bucher, 4) Adalb. Bruno
Chronik, zwei Bücher der
Deuterokanonische Bücher, s. Bibel
Heilige Bücher.
Hermetische Bücher, s. Hermes Trism.
Kanonische Bücher
Karolinische Bücher, s. Carolini libri
Könige, Bücher der
Sibyllinische Bücher, s. Sibyllen
Symbolische Bücher
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
15.458 | Symbolische Bücher | Schleiermacher | Über den eigentlichen Wert und das bindende Ansehen symbolischer Bücher | (Frankf. 1819) |
65.543 | Symbolische Bücher | Achelis | Zur Symbolfrage | (Marb. 1893) |
65.543 | Symbolische Bücher | Bornemann | Der Streit um das Apostolicum | (Magdeb. 1893) |
65.542 | Symbolische Bücher | Gebrauch | Corpus doctrinae Phi1ippicum | (nach Phil. Melanchthon (s. d.) |
15.458 | Symbolische Bücher | Scheurl | Sammlung kirchenrechtlicher Abhandlungen, Abteil. 1 | (Erlang. 1872) |
65.543 | Symbolische Bücher | Cremer | Zum Kampf um das Apostolicum | (Berl. 1892) |
65.543 | Symbolische Bücher | Dagegen Harnack | Antwort auf die Streitschrift D. Cremers | (Lpz. 1892) |
65.543 | Symbolische Bücher | Johannsen | Die Anfänge des Symbolzwangs unter den deutschen Protestanten | (Lpz. 1847) |
15.458 | Symbolische Bücher | Johannsen | Die Anfänge des Symbolzwanges unter den deutschen Protestanten | (Leipz. 1847) |
65.543 | Symbolische Bücher | von Soden | Und Frieden auf Erden. Ein Wort zum Streit ums Apostolicum | (Berl. 1892) |
15.458 | Symbolische Bücher | Winer | Komparative Darstellung des Lehrbegriffs der verschiedenen christlichen Kirchenparteien | (4. Aufl. von Ewald, Leipz. 1882) |
65.542 | Symbolische Bücher | Winer | Komparative Darstellung des Lehrbegriffs der verschiedenen christl. Kirchenparteien | (Lpz. 1824; 4. Aufl., von Ewald, 1882) |
65.542 | Symbolische Bücher | "Collection confessionum in ecclesiis reformatis publicatarum " | hg. von Niemeyer (Lpz. 1840) | |
65.543 | Symbolische Bücher | Beyschlag | Der neueste Streit über das Apostolicum | (in den "Deutsch-Evangelischen Blättern", 1892, S. 765-787) |
65.542 | Symbolische Bücher | "Corpus et syntagma confessionum fidei, quae in diversis regnis et nationibus ecclesiarum nomine fuerunt authenticae editae" | (Genf 1654) | |
65.543 | Symbolische Bücher | Lipsius | Bekenntnisund Bekenntnisverpflichtung | (in: "Glaube und Lehre", Kiel 1871) |
65.543 | Symbolische Bücher | Schleiermacher | Über den eigentlichen Wert und das bindende Ansehen S. B. | (im "Reformations-Almanach" für 1819; auch im 5. Bde. der "Sämtlichen Werke", Abteil. 1, Berl. 1846, S. 423-454) |
9.463 | Kanon | Kirchensprache teils das Verzeichnis der biblischen Bücher | Versammlungen gelesen werden, im Gegensatz zu den Apokryphen | (s. Kanonische Bücher), Gegensatz zum bürgerlichen Gesetz (kanonisches Recht) |
4.123 | Cicero | "Ad Quintum" | (Ciceros Bruder), 3 Bücher, und der Briefwechsel zwischen C. und M. Brutus, 2 Bücher, dessen Echtheit man jedoch anzweifelt. | |
13.315 | Prantl | "Aristoteles' acht Bücher der Physik" und "vier Bücher über das Himmelsgebäude" | (griechisch und deutsch, Leipz. 1854 u. 1857) | |
2.678 | Bembo | "Epistolae" | ("Leonis X. nomine scriptae", 16 Bücher, Vened. 1535; "Familiares", 6 Bücher) | |
52.967 | Bibliographie | Heinsius | "Allgemeines Bücher-Lexikon der in Deutschland von 1700 an erschienenen Bücher" | (vorläufig bis 1892; seit Bd. 14 "Allgemeines deutsches Bücherlexikon"; gegenwärtig hg. von Bolhoevener; 19 Bde., ebd. 1812 -94) |
61.273 | Loman | "De symbolische verklaring der evang. geschiedenis" | (Utrecht 1884) | |
61.273 | Loman | "De zoogenaamde symbolische opvatting der evangelische geschiedenis en hare jongste bestrijding" | (ebd. 1884) | |
16.950 | Zöckler | "Die Augsburgische Konfession als symbolische Lehrgrundlage der deutschen Reformationskirche" | (das. 1870) | |
52.124 | Augsburgische Konfession | Zöckler | Die Augsburger Konfession als symbolische Lehrgrundlage der deutschen Reformationskirche | (Frankf. 1870) |
13.43 | Physiologus | Koloff | Die sagenhafte symbolische Tiergeschichte des Mittelalters | (in Raumers "Historischem Taschenbuch" von 1867) |
52.237 | Babylonien | Als selbständige Bildwerke werden symbolische oder dämonische Gestalten bevorzugt; bekannt sind namentlich die geflügelten Portalfiguren | Löwenkörper mit Menschenhaupt zu Chorsabad | (Fig. 2) |
52.978 | Bickell | "Über die Verpflichtung der evang. Geistlichen auf die symbolische Schriften" | (Cass. 1839; 2. Aufl. 1840) | |
12.631 | Palissy | B. Bucher | Mit Gunst | (Leipz. 1886) |
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