Beizen
,
das Anlocken des Wildes mit dem Köder oder das Herbeibringen desselben durch den Jagd- (Beiz-) Falken (s. Beize).
Beizen
386 Wörter, 2'572 Zeichen
Beizen,
das Anlocken des Wildes mit dem Köder oder das Herbeibringen desselben durch den Jagd- (Beiz-) Falken (s. Beize).
Beizen,
eine Behandlung des Getreides, die den Zweck hat, die an dem Saatkorn der
Gramineen,
[* 2] namentlich des Weizens,
des Roggens, der Gerste
[* 3] und des Hafers befindlichen Pilzsporen und zwar besonders die
Sporen des
Stein- oder Stinkbrandes,
Tilletia, und diejenigen des
Staub- oder Flugbrandes,
Ustilago, zu zerstören. Gegen die erstern hat sich
die Anwendung des Kupfervitriols (schwefelsaures Kupfer)
[* 4] ausgezeichnet bewährt. Man nimmt auf 3 hl Saat 0,5 kg Kupfervitriol,
löst dasselbe in Wasser und giebt hierzu in einem Bottiche so viel Wasser, daß die Saat vollständig von letzterm bedeckt
ist. Nach 24stündigem Liegen in dieser Lösung ist die Keimkraft aller Pilzsporen getötet, während
die Getreidekörner selbst völlig unversehrt geblieben sind und nach dem
Trocknen ohne weiteres zum
Aussäen benutzt werden
können.
Beim Beizen
des
Korns gegen den
Staubbrand verfährt man ebenso, nur mit dem Unterschied, daß man auf 100 kg Wasser 1,5
kg engl. Schwefelsäure
[* 5] von 66° Beaumé
¶
verwendet und das Beizen
nur 10 Stunden lang vornimmt. Früher wurde zum Beizen
meistens dünnflüssiger Ätzkalk angewendet, woher
der Ausdruck Kalken des Getreides für Beizen
stammt. –
Vgl. Kühn, Die Krankheiten der Kulturgewächse (Berl. 1859).