(spr. be-ĭra), portug.
Provinz, liegt nördlich vom
Tejo, zwischen den
ProvinzenEntre Douro e Minho und
Traz os Montes
im N. sowie
Estremadura und
Alemtejo im S., östlich von
Spanien
[* 3] und westlich vom Atlantischen
Ozean begrenzt,
und umfaßt ein
Areal von 23,977 qkm (nach Strelbitskys Berechnung 23,891 qkm = 432 QM.). Sie zerfällt
der natürlichen
Beschaffenheit nach in den ziemlich ebenen Küstenstrich Beira mar, in das rauhe, die Bergterrasse von Beira umfassende
alta (Oberbeira), wo sich zwischen dem
Mondego und Zezere der Bergwall der
Serra d'Estrella (s. d.) mit
seinen Verzweigungen erhebt, und in die zwischen dem
Gebirge und dem
Tejo gelegene
Ebene, Beira baixa (Niederbeira).
Von den Granithöhen der
Estrella strömen in Schluchten und
Thälern von großer malerischer
Schönheit zahlreiche
Bäche und
Flüsse
[* 4] herab, die das Thalland befruchten. Nördlich zum
Douro, der im N. die
Grenze von Beira zieht, fließen
die
Coa, Tavora und Paiva, gegen W. in das
Meer die Vouga und der
Mondego, südlich zum
Tejo, der im S. die
Provinz bespült,
der Zezere. Die
Bevölkerung
[* 5] zählt (1881) 1,377,432
Seelen. Die fruchtbarsten, bestangebauten und bevölkertsten Gegenden
sind die
Thäler des
Douro,
Mondego und der Vouga, ferner die
Ebenen von
Vizeu,
Guarda und
Castello Branco und
die weite Thalmulde im
NW. der
Serra d'Estrella. Im übrigen ist der
Boden schlecht, unfruchtbar und nur spärlich bevölkert.
Die
Gebirge sind meist kahl, arm an Waldungen und mit
Heiden bedeckt; im Innern führen sie
Eisenerze,
Bleiglanz,
Antimon,
Braunkohlen, deren Gewinnung jedoch noch viel zu wünschen übrigläßt. Beträchtlich ist der Salzreichtum des
Landes,
besonders an der
Küste in den Salzsümpfen, wo man
Tausende von Salzgruben zählt. Auch die Zahl der
Mineralquellen ist ansehnlich.
An
Holz
[* 6] fehlt es teilweise, an der
Küste gibt es Waldungen von Seetannen, im Innern nur hier und da
Fichten-
und Eichenwälder.
frühere ProvinzPortugals zwischen Spanien und dem Atlantischen Ocean im W., Douro im N., Tajo im S., hatte 23943 qkm
und (1890) 1461834 E. Beira zerfällt gegenwärtig in die 5 Verwaltungsbezirke: Coimbra, Aveiro, Vizeu, Guarda
und Castello Branco. Das Volk unterscheidet aber nach wie vor:
1) BeiraAlta oder Ober-Beira (Vizeu), 2) Beira Baixa oder Unter-Beira (Guarda und Castello Branco) und 3) Beira Mar, den flachen
¶
mehr
649 Küstenstrich (Coimbra und Aveiro). Beira Baixa ist vorwiegend hügelig; Beira Alta schließt sich an die Hochfläche von Salamanca
an, steigt vom Douro terrassenförmig bis zu einer mittlern Erhebung von 700 m empor und trägt mehrere Ketten, vor allem die
Serra d'Estrella (den Mons
[* 11] Herminius der Alten). Diese, vorwiegend aus Granit, bildet auf 60 km den Grenzwall
zwischen den Thälern des Mondego und Zezere, enthält die höchste ErhebungPortugals (1993 m) und entsendet nach SW. die Serra
de Lousa und niedrige, aus Jura und Kreideschichten bestehende Ketten und zuletzt die granitene Serra de Cintra nach Estremadura.
Nach NW. reihen sich die Serra de Bussaco (547 m), de Caramullo (1070 m) und mehr östlich die Serra de
Lapa (998 m) an. Gegen den Douro fällt BeiraAlta in Terrassen ab und bildet hier mit Alto-Douro zu beiden Seiten des Flusses das
mit Weinreben, Obsthainen, Laubgehölzen und Gutsgebäuden bedeckte Hügelland. Beira wird vom
Mondego und Zezere, vom Vouga, vom Coa u.a. Zuflüssen des Douro durchschnitten. Der Boden der Provinz ist sandig und felsig.
Die Gebirge sind meist kahl. Dagegen wird in den ungeheuern Strandsümpfen um Aveiro sowie an der Mündung des Mondego sehr
viel Seesalz gewonnen.
Auch giebt es viele Mineralquellen, von denen manche zu Bädern (Banhos) benutzt werden. Die Hauptprodukte
des Ackerbaues sind Mais, Gemüse und Gartenfrüchte aller Art, Wein, Öl, Obst und Kastanien, im Westen auch Orangen. Nächst
dem Ackerbau bilden an der Küste Fischfang und Viehzucht die Haupterwerbszweige. Die früher berühmte Schafzucht ist stark
gesunken. Doch züchtet Ober-Beira immer noch die meisten und durch ihre Wolle ausgezeichneten Beiraschafe
in Portugal.
Auch Rinder,
[* 12] Ziegen und Schweine
[* 13] sind zahlreich, letztere namentlich um Lamego, von wo die besten Schinken Portugals (Lissaboner
Schinken) kommen. Industrie und Handel sind unbedeutend, da es noch an Verkehrswegen fehlt. Nur ein kleiner Teil der Wege kann
mit Karren
[* 14] befahren werden, Chausseen giebt es nur wenige; von Eisenbahnen durchschneiden Beira die
Linien Lissabon-Coimbra-Oporto und Coimbra-Salamanca. Hauptstadt und wichtigster Platz ist Coimbra (s. d.).
– Seit Johann V. führt der älteste Sohn des Kronprinzen von Portugal den Titel Prinz von Beira.
rasch emporblühende portug. Hafenstadt an der Ostküste von
Südafrika,
[* 15] an der Mündung des Pungwe, nordnordöstlich von Sofala und 56 km entfernt von Neves Ferreira, dem Ausgangspunkt
der Beirabahn, mit deren Bau 1892 begonnen wurde und die die kürzeste Verbindung zwischen dem goldreichen Maschonalande (s. d.)
und der Küste herstellen soll.
rasch emporblühende portug. Hafenstadt an der Ostküste von Südafrika,
an der Mündung des Pungwe, nordnordöstlich von Sofala und 56 km entfernt von Neves Ferreira, dem Ausgangspunkt
der Beira-Eisenbahn (s. d.).