mehr
ging, anfangs
Kaufmann, des Tuchhandels wegen nach den
Niederlanden. Von 1480 bis 1484 hielt er sich in den
Niederlanden und
in
Portugal
[* 3]
auf und lernte wahrscheinlich Columbus kennen. Von 1484 bis 1486 begleitete er den portug.
Seefahrer
Diogo Cão auf einer Entdeckungsreise entlang der Westküste
Afrikas und gelangte bis nahe an
das
Kap der Guten Hoffnung. Nach Rückkehr von dieser Fahrt, die 19
Monate gedauert hatte, ward er vom Könige selbst zum Ritter
des
Christusordens geschlagen. Behaim
ging 1486 nach Fayal, einer der Azorischen
Inseln, wo eine vläm.
Kolonie bestand, deren
Statthalter,
Jobst von Hurter, B.s Schwiegervater wurde.
Erst 1490 verließ er Fayal, besuchte in Erbschaftsangelegenheiten Nürnberg [* 4] noch einmal, verweilte hier 1491‒93 und fertigte einen großen Globus, der, mit handschriftlichen Bemerkungen versehen, noch jetzt im Besitze der Familie sich befindet, der älteste erhaltene Globus ist und ein volles Weltbild in Kugelgestalt zeigt. Aus den letzten Lebensjahren B.s weiß man nur, daß er auf einer Gesandtschaftsreise nach Flandern von engl. Seeräubern gefangen genommen und eine Zeit lang festgehalten wurde. Er starb zu Lissabon [* 5] Die Verdienste B.s um die Entdeckungen seiner Zeit und um die Fortschritte der Nautik und Geographie bleiben immer noch groß, auch wenn man nach den neuesten Untersuchungen zugiebt, daß weder Columbus noch Magalhães erst auf B.s Mitteilungen ihre großen Entdeckungen gemacht haben. In Nürnberg wurde ihm 1890 ein Denkmal gesetzt. –
Vgl. A. von Humboldts Kritische Untersuchungen u. s. w. (deutsch von Ideler, Bd. 1, Berl. 1836);
Ghillany, Geschichte des Seefahrers Ritter Martin Behaim
(Nürnb.
1853);
A.
Reichenbach,
[* 6] Martin Behaim
(Wurzen
[* 7] 1889);
S. Günther, Martin (in der «Bayer. Bibliothek», 13. Bd., Bamb. 1890).