Begnins
(Kt. Waadt, Bez. Nyon). 540 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Nyon-La Vallée (Brassus); 6,5 km n. Nyon und 3,2 km nw. der Station Gland der Linie Genf-Lausanne auf dem linken Hochufer der Sérine mitten in Weinbergen gelegen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Gland, Saint-Georges und Rolle. Gemeinde: 151 Häuser, 789 reform. Ew.; Dorf: 121 Häuser, 617 Ew. Begnins ist Hauptort des Kreises gleichen Namens, der ausser ihm noch die Gemeinden Arzier-le-Muids, Bassins, Coinsins, Gland, Genollier, le Vaud und Vich umfasst. Bildet mit Luins zusammen eine Pfarrgemeinde. Fremdenpensionen. Landwirtschaft und Weinbau; Käserei, Holzschuhfabrik, Säge und Mühlen. Die Mehrzahl der Bewohner beschäftigt sich mit Wein- und Ackerbau; seit einigen Jahren hat aber auch die Fremdenindustrie einen bedeutenden Aufschwung genommen, hauptsächlich veranlasst durch die schöne Lage des Dorfes und seine abwechslungsreichen Spazierwege. Wir nennen den Ausflug zur «Pierre à Grand' Fée» im Thal der Sérine, einem nahe des Dorfes gelegenen mächtigen erratischen Block, dessen Erhaltung als Zeuge vergangener Erdgeschichte der Initiative der Geschichtsforschenden Gesellschaft der französischen Schweiz zu verdanken ist. Zwischen Begnins und Vich ist ein Fragment eines römischen Meilensteines mit Inschrift aufgefunden worden; auf dem Châtelard, zwischen Begnins und Bassins, liegen alte, mit viereckigen Steinplatten bedeckte Gräber; gallo-helvetische Funde aus der La Tène-Zeit.
Begnins (Sancti Benigni) war der Sitz eines eigenen Herrengeschlechtes, das auf Schloss Martheray residierte; eine andere Adelsfamilie, die Herren von Mestral, Edle von Cottens, bewohnten das am O.-Eingang des Dorfes gelegene Schloss Cottens; ein drittes mittelalterliches Schloss, Bioley, einst oberhalb des Dorfes gelegen, ist 1393 zerstört und nie wieder aufgebaut worden.