Beeger
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Julius, Volksschulpädagog, geb. zu Großgrabe (Oberlausitz), vorgebildet auf dem Freiherrlich v. Fletcherschen Seminar zu Dresden, [* 2] ward 1850 Schulvikar zu Hermsdorf, 1851 Lehrer in Dippoldiswalde, 1857 in Leipzig, [* 3] wo er 1862 die Abgangsprüfung vom Gymnasium bestand und hierauf sechs Semester die Universität besuchte. Hier hat er sich um die Interessen der Schule und des Lehrerstandes vielseitige Verdienste erworben, um die sächsische namentlich durch die Abfassung der beiden Schriften: »Motiviertes Gutachten über das Gesetz vom 26. Mai 1868« (Leipz. 1868) und »Die Lehrerbesoldungen in Sachsen« [* 4] (das. 1874). Er ist Mitbegründer des Deutschen Lehrervereins und des deutschen Lehrertags, dem er wiederholt präsidierte. Bei der 200jährigen Gedächtnisfeier für A. Comenius im Leipziger Lehrerverein gab er 1871 den Anstoß zur Begründung der pädagogischen Zentralbibliothek »Comenius-Stiftung«, die inzwischen unter seiner Leitung bereits zu 60,000 Bänden angewachsen ist. Außer einer Reihe ¶
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von Abhandlungen über einzelne Schul- und Lehrerstandesfragen (»Die Disziplinargewalt in der Schule«; »Die Aufgabe der Lehrervereine«; »Die Grenzen [* 6] der Staats- und Gemeinderechte auf die Schule«, 1880; »Die Frage der Reichsschulgesetzgebung«, 1889; »Die Aufgabe des Deutschen Lehrervereins«; »Entwurf eines Schulgesetzes für das Königreich Preußen«, [* 7] gekrönte Preisschrift, 1877, etc.) und der Zeitschrift »Pädagogische Revue« (Leipz., seit 1885) gab er heraus: »Comenius' große Unterrichtslehre« (5. Aufl., das. 1891, mit Biographie des Comenius von Fr. Zoubek) und mit Leutbecher »Comenius' kleinere Schriften« (2. Aufl., das. 1883).