Bedeckung
(Occultatio), in der
Astronomie
[* 2] das ganze oder teilweise Unsichtbarwerden eines
Sterns für
die
Beobachtung durch das Vortreten eines andern, der
Erde näher stehenden Himmelskörpers. So kann der
Mond
[* 3] die
Sonne
[* 4] bedecken
und ebenso einen
Planeten
[* 5] oder einen
Fixstern, ein
Planet kann einen andern
Planeten oder einen
Fixstern bedecken. Die teilweise
oder gänzliche Bedeckung
der
Sonne durch den
Mond nennen wir eine
Sonnenfinsternis
[* 6] (s. d.); die Bedeckungen
der
Planeten unter sich sind ziemlich seltene
Erscheinungen, ebenso die Bedeckung
eines hellern Fixsterns durch einen
Planeten; am häufigsten
sind Bedeckungen
durch den
Mond.
Bei jeder Bedeckung
unterscheidet man zwei
Momente, den des
Eintritts (immersio) und den des
Austritts (emersio); jener findet statt,
wenn ein
Gestirn das andre zu bedecken anfängt, dieser, sobald das verdeckte
Gestirn wieder hinter dem
verdeckenden hervorzutreten beginnt. Bei Himmelskörpern von bemerkbarem
Durchmesser, wie bei
Sonne und
Mond,
Mond und
Planeten,
Planeten und
Planeten, finden zwei
Eintritte und zwei
Austritte, innere und äußere (innere und äußere Berührung der Ränder),
statt.
Übrigens ist es klar, daß die Zeit und Dauer einer Bedeckung
sowie die
Stelle des Ein- und
Austritts von der
Lage des Beobachtungsorts auf der Oberfläche der
Erde abhängen; ja, es kann für einen
Ort eine Bedeckung
stattfinden, während für
einen andern die beiden
Gestirne nebeneinander vorbeigehen. Der Astronom hat daher bei den Berechnungen
der Bedeckungen
die
Parallaxe
[* 7] (s. d.) zu berücksichtigen. Umgekehrt lassen sich
Beobachtungen von Bedeckungen
zur Bestimmung
der geographischen
Länge des Beobachtungsorts gebrauchen. Nicht weniger dienen die Bedeckungen
, welche der
Mond verursacht,
zur nähern Bestimmung seines
Laufs.