bis
Hainburg; das von
Komorn; das ungarische Hauptbecken mit der
Theiß und das Becken der
Walachei. Auch der
Rhein durchströmt zwei
große und deutlich geformte Becken: das des
Bodensees und ein unteres, von Basel
[* 3] bis
Bingen.
[* 4] Ein sehr abgeschlossenes Becken ist das böhmische,
welches das Quellengebiet der
Elbe,
Moldau und
Eger
[* 5] umfaßt und rings von
Gebirgsketten umgeben ist, die
nur bei
Tetschen von einer engen Thalspalte durchbrochen sind; weniger abgeschlossen ist das
ThüringerBecken, das eigentlich
nur eine breite
Mulde zwischen dem
Thüringer Wald und dem
Harz darstellt.
Andre charakteristische
Beispiele geographischer Landbecken sind das ungeheure Mississippithal in
Nordamerika
[* 6] und
das große kontinentale Tiefland in
Südamerika,
[* 7] welches sich von den
EbenenPatagoniens bis an die Mündung des
Amazonenstroms
erstreckt. Für die
Entwickelung großer
Städte ist die
Lage inmitten solcher Becken besonders günstig.
GeologischeBecken heißen
muldenförmige, von Schichtgesteinen gebildete, frühere geographische Becken, die zum Teil oder ganz ausgefüllt
sein können und an der Oberfläche gar keine
Depression
[* 8] zu zeigen brauchen. Besonders häufig spricht
man von Steinkohlenbecken und Tertiärbecken, welche man nach den heute auf den betreffenden Schichtensystemen gelegenen
Städten benennt, so das
Aachener Steinkohlenbecken, das
Londoner, das
Pariser Tertiärbecken etc.
beide letztere wenden sich von der
Wirbelsäule ab nach dem
Bauch
[* 9] zu
(ventralwärts) und vereinigen sich vielfach in der Bauchlinie mit denen der andern Seite, so daß dann ein geschlossener
Knochenring entsteht.
Dieser ist bei den
Amphibien von der Verbindungsstelle mit der
Wirbelsäule aus gerade nach abwärts
gerichtet, steht also senkrecht auf der Längsachse des
Körpers; bei den
Reptilien und
Vögeln, welche
in dieser wie in vielen andern Beziehungen eng zusammengehören, erstreckt er sich schräg nach vorwärts, so daß der Oberschenkel
nach vorn von dem
Kreuzbein zu liegen kommt; bei den
Säugetieren hingegen wendet er sich schräg nach hinten.
Offen, d. h.
auf der Bauchseite auseinander weichend, ist das Becken der
Reptilien und
Vögel
[* 10] mit Ausnahme des
Straußes,
geschlossen bei den meisten
Säugetieren.
Bei den
Vögeln ist das
Darmbein meist ein sehr langer und mit einer großen Anzahl
Wirbel verschmolzener
Knochen.
[* 11] Wo hintere
Extremitäten fehlen, erleidet das Becken eine Rückbildung und wird z. B. bei den
Walen durch zwei nicht mit der
Wirbelsäule verbundene
Knochen repräsentiert. Das menschliche Becken besteht
beim Erwachsenen aus nur drei
Stücken, nämlich dem unpaaren
Kreuzbein (s. d.), d. h. einer Anzahl verschmolzener
Wirbel, und den paarigen Beckenbeinen (os pelvis); letztere entsprechen den
oben genannten drei Knochenpaaren und sind auch
beim Neugebornen noch in diese
Stücke zerlegbar.
Von ihnen stellen die beiden
Darmbeine breite,
schaufelförmige
Knochendar (s. Tafel
»Skelett
[* 12] des
Menschen II«); an den
Sitzbeinen
ist nach hinten je ein starker
Höcker (Sitzbeinhöcker) bemerkbar; die
Schambeine vereinigen sich auf der Bauchseite in der
sogen. Schambeinfuge (symphysis pubis) durch Faserknorpel miteinander. Auf der Rückenseite
wird das Becken durch das
Kreuzbein abgeschlossen. Den Hohlraum des Beckens trennt
man in das obere oder große
und in das untere oder kleine oder eigentliche Becken; als Trennungslinie dient eine auf der innern Seite befindliche
ringförmige Knochenleiste (linea arcuata interna).
Die obere Öffnung des kleinen Beckens heißt Beckeneingang, die untere Beckenausgang; zwischen beiden
liegt die eigentliche Beckenhöhle. In dieser befinden sich von wichtigern
Organen der
Mastdarm, die
Harnblase mit dem untersten
Teil der
Harnleiter, beim
Weib die nicht schwangere
Gebärmutter
[* 13] und ihre Anhänge und die
Scheide, beim Mann die
Samenbläschen
und die
Vorsteherdrüse. Das weibliche Becken ist breiter, niedriger und geräumiger als das des
Mannes.
Ferner
gehen bei letzterm die Steißbeinwirbel, ebenso die übrigen Verbindungsstellen der Beckenknochen eine knöcherne
Verbindung
ein, was beim
Weib nicht der
Fall ist, und es bleibt dadurch diesem die für den Geburtsakt so sehr wichtige Erweiterungsfähigkeit
des Beckenausganges erhalten. Die beim
Weib mehr auseinander liegenden
Darmbeine bewirken die breiten
Hüften
desselben und zugleich die charakteristische, gegen die
Kniee hin konvergierende
Stellung der
Beine (sogen.
X-Beine). - Ein besonderer
Teil des Beckens ist die sogen.
Pfanne (acetabulum), in welcher der Oberschenkel mittels seines Gelenkkopfes ruht; sie bildet
eine ziemlich flache Höhlung an der Verbindungsstelle desDarm-,
Scham- und
Sitzbeins. Daneben ist das
sogen. eirunde
Loch oder
Hüftloch (foramen obturatorium), welches vom
Scham- und
Sitzbein begrenzt und mit Ausnahme einer kleinen
Stelle durch eine
Haut
[* 14] (membrana obturatoria, s. Tafel
»Bänder des
[* 15]
Menschen«) geschlossen wird. - Die
Abweichungen des Beckens
von seiner normalen Gestalt und
Stellung sind sehr mannigfaltig und für die praktische
Geburtshilfe überaus
wichtig.
Auch durch
Krankheiten der
Knochen entstehen ganz charakteristische Formveränderungen, welche zuweilen beim Gebären das Eintreten
des
Kopfes in die Beckenhöhle, d. h. die
Geburt des
Kindes auf normalem Weg, verhindern. Hierher gehören auch die angebornen
oder erworbenen Ausrenkungen des Hüftgelenkes. Die
Last des
Körpers ruht dann stets auf der noch gebrauchten
Extremität, die dieser Seite zugehörigen Beckenteile wachsen fort, während die andre Seite mangelhaft sich entwickelt
und verkümmert. Zur Messung der verschiedenen
Durchmesser des Beckens, der Weite seines Ein- und
Ausganges, seiner
Neigung
(bei aufrechter
Stellung des
Menschen ist der Eingang imWinkel
[* 16] von 60° nach vorn geneigt) etc. bedient
man sich des sogen.
Pelvimeters.
(auch
Cinellen, türkische
Teller, franz.
Cymbales, ital.
Piatti),
Schlaginstrumente von unveränderlicher, undefinierbarer
Tonhöhe, die einen aufregenden, lauten, grell dröhnenden und lange nachhallenden
Schall
[* 17] geben.
Sollen dieselben nur kurze
Schläge markieren, so werden sie direkt nach demAnschlag durch Anpressen an die
Brust gedämpft. Die Becken sind
tellerförmige Metallscheiben mit breiten, flachen Rändern, welch letztere der eigentlich klingende Teil sind, während
der durchbohrte konkave Mittelteil, an dem die als Handgriffe dienenden Lederriemen befestigt sind, nicht mitschwingt; je
zwei solcher
¶
mehr
Scheiben gehören zusammen und werden gegeneinander geschlagen (forte), oder man läßt die Ränder leise gegeneinander klirren
(piano).