Beaunoir
(spr. bonŏahr), Alexandre Louis Bertrand, eigentlich Robineau, franz. Lustspieldichter, geb. zu Paris, [* 2] gest. ebenda Für den Richterstand bestimmt, wandte er sich der Theologie zu, mußte aber wegen des Stückes «L'Amour quêteur» 1777 das geistliche Kleid ablegen. Nunmehr widmete er sich ausschließlich dem Theater. [* 3] 1793 ging er nach Rußland, wo er von 1796 bis 1798 die kaiserl. Theater in Petersburg [* 4] leitete. Später wurde er Vorleser der Königin Luise von Preußen [* 5] und kehrte 1804 nach Frankreich zurück.
Während der Restauration bekleidete er eine Stelle in der litterar. Abteilung des Polizeiministeriums. Seine Lustspiele, deren er ungefähr 200 verfaßte, sind vielfach schlüpfrig, obgleich man ihnen Geist und Humor nicht absprechen kann. Die besten sind: «Vénus pélerine» (1778),
«Jeannette ou les battus ne payent pas toujours l'amende» (1780),
«Jérôme pointu» (1781),
«Eustache pointu» (1784);
Erwähnung verdient noch sein histor.