Ein zweites zu Beaugency 1151 gehaltenes
Konzil erklärte wegen zu naher
Verwandtschaft die
Ehe des
KönigsLudwig VII. mit Eleonore
von
Aquitanien für ungültig. 1428 wurde die Stadt von den Engländern erobert, bei der
Annäherung der
Franzosen aber 1429 wieder
aufgegeben. Bei Beaugency ging im
November 1870 die französische Loirearmee auf das rechte, nördliche
Ufer des
Stroms über und zwang dadurch den
General von der
Tann8. Nov. zur Räumung von
Orléans. Bei dem erneuten Vordringen der deutschen
Truppen fanden vom 7. bis 10. Dez. bei Beaugency heftige und blutige
Gefechte zwischen der zweiten Loirearmee unter
GeneralChanzy und
der Armeeabteilung des
Großherzogs von
Mecklenburg
[* 5] statt, welche mit dem
Rückzug der erstern hinter den
Loir endeten.
(spr. boschangßih), Hauptstadt des Kantons Beaugency (145,04 qkm, 7 Gemeinden, 11683 E.)
imArrondissement Orléans des franz. Depart. Loiret, 26 km im SW. von Orléans, in schöner Lage am rechten
Ufer der Loire, über welche hier eine alte, 440 m lange Steinbrücke in 39 Bogen
[* 7] führt, und an der Linie Paris-Tours-Bordeaux
der Orléansbahn, die hier einen Viadukt von 25 Bogen überschreitet. Die Stadt hat eine kalte Mineralquelle und (1891) 3561,
als Gemeinde 4313 E., Post und Telegraph,
[* 8] Brauerei, Brennerei und Lohgerberei sowie Handel mit Weinessig,
Getreide
[* 9] und Eisen,
[* 10] besonders mit den geschätzten Weinen der Umgegend (Clos de Guignes).
Außer dem 1520–25 von dem berühmten Architekten Viart erbauten Stadthaus (s. Tafel: Französische Kunst Ⅱ,
[* 11]
Fig. 9), der
Kirche St. Firmin, dem alten Genovevakloster (jetzt Bettlerherberge) hat die Stadt noch einen der
ältesten Warttürme (Tour de César), ein Rest ihrer aus dem 10. Jahrh. stammenden Befestigung, und in der
Nähe ein großartiges Druidendenkmal. – Seit dem 7. Jahrh. hatte Beaugency eigene
Barone und eine Pfalz (Balgentiacus) der Karolinger. 1104 und 1151 fanden hier Konzile statt. 1163–65 Aufenthaltsort Papst
Alexanders Ⅲ., ging es 1291 durch Kauf an Philipp Ⅳ. über.