(spr. basahr, ein ursprünglich persisches, aber über den ganzen moslem. Orient verbreitetes Wort), bei den
Morgenländern Name des (offenen oder bedeckten) Marktplatzes. Dort findet man alle Handelsartikel zum
Verkauf ausgestellt; auch versammeln sich dort die Kaufleute wie auf den Handelsbörsen in Europa. Im abendländ. Sprachgebrauch
nennt man Bazar Gebäude mit zahlreichen Läden, in denen alle Arten Handelsartikel, vorzüglich Luxusgegenstände, in großer
Auswahl zum Verkauf stehen. Die neuerdings in Europa sehr beliebten Ausstellungen von unentgeltlich gespendeten
Kunst- oder Gebrauchsgegenständen, die zu wohlthätigen Zwecken verkauft werden, bezeichnet man ebenfalls mit dein Namen
Bazar.
illustrierte Damen- und Modenzeitung, erscheint im Verlag der Bazar-Aktiengesellschaft in Berlin viermal monatlich
in Großfolioformat und bringt außer kolorierten Stahlstichmodebildern zahlreiche in den Text gedruckte Modebilder, Handarbeitsvorlagen
und Schnittmusterbogen, sowie neben den Modeartikeln und den Anleitungen zur Selbstanfertigung der Garderobe,
Wäsche und weiblichen Handarbeiten aller Art auch Unterhaltendes und Belehrendes mit künstlerisch ausgeführten Illustrationen.
Zugleich mit der deutschen erscheinen zehn fremdsprachige Ausgaben: eine französische in Paris, eine englische in London, eine
italienische in Mailand, eine spanische in Madrid, eine holländische in Leiden, eine polnische in Warschau,
eine ungarische in Budapest, eine czechische in Prag, eine russische in Petersburg, eine amerikanische in Neuyork. Der Bazar wurde 1855 von
Louis Schäfer in Berlin gegründet und kam bis zum 3. Jahrgang nur zweimal monatlich in Oktavformat heraus. Er war die erste
Modenzeitung, die die Modebilder in eingedruckten Holzschnitten und in größerer Anzahl brachte, und
errang dadurch einen solchen Erfolg, daß nach achtjährigem Bestehen die deutsche Ausgabe schon in 100000 Exemplaren verbreitet
war. 1871 ging die Zeitschrift in den Besitz einer Aktiengesellschaft über.