Baumwollsa
menkuchen,
die bei der Gewinnung des
Baumwollsamenöls (s. d.) verbleibenden Rückstände.
Letztere wurden in früherer Zeit noch als wertloser
Abfall weggeworfen, dann fing man an, sie als
Dünger zu benutzen, und
seit etwa 1860 bilden das aus dem Samen
[* 2] gewonnene Öl und die Baumwollsa
menkuchen Handelsartikel. Die Baumwollsamenkuchen
sind
ein sehr gutes Viehfutter, das reich an
Eiweiß und
Phosphaten ist. Man unterscheidet Baumwollsa
menkuchen von ungeschälten
und von geschälten Samen; erstere sind ärmer an Nährstoffen und eignen sich auch weniger zur Verfütterung wegen der ihnen
noch anhaftenden kleinen
Haare,
[* 3] die zu starken Reizungen der Schleimhäute der
Tiere Veranlassung geben; man verwendet diese
Sorte daher häufig nur als
Düngemittel.
Diese ungeschälten auch wollige Baumwollsa
menkuchen genannt, kommen meist aus
Ägypten,
[* 4]
Sicilien und
Syrien, die aus letzterm
Lande sind die
schlechtesten, von dunkelbrauner
Farbe. Die geschälten Baumwollsa
menkuchen werden namentlich von den
Vereinigten Staaten
[* 5] und England versendet,
sie besitzen eine gelbe
Farbe; in England sowie auch in
Deutschland
[* 6] wird viel
Baumwollsamenöl aus importiertem
Samen und zumeist durch das Preßverfahren gewonnen. Da wo das
Baumwollsamenöl durch Extraktion gewonnen wird, wie z. B.
in
Frankreich, versendet man den
Rückstand in Mehlform
(Baumwollsamenmehl, Extraktionsmehl). Diese Sorte ist ärmer an fettem
Öl, als die durch
Pressen gewonnenen Sorten, die oft noch 13 Proz. davon enthalten. Der
Gehalt der aus geschälten Samen durch
Pressen gewonnenen an Eiweißsubstanzen schwankt zwischen 38 und
¶
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47 Proz. Die zur Fütterung bestimmten Baumwollsamenkuchen
dürfen weder sauer reagieren, noch dumpfig riechen, auch müssen sie
frei von Pilzwucherungen sein. Die Ware wird in Säcken versendet und kostet 7 M. 10 Pf. bis 7 M. 70 Pf. pro Centner.