Baumschule
,
Anlage, in welcher
Bäume und
Sträucher für
Obstgarten,
Park, Blumengarten und jede Art
Baumpflanzung gezogen
werden. Die Baumschule
fordert einen möglichst sonnigen und freien, aber gegen heftige
Winde
[* 2] einigermaßen geschützten Platz aus
bestem
Boden, wenn möglich tiefgrundigen
lehmigen
Sand- oder sandigen Lehmboden, der von etwanigem stehenden
Grundwasser
[* 3] durch
Drainierung, besser durch offene
Gräben, befreit sein muß. Nur kräftige
Bäume mit zahlreichen
Wurzeln
werden in magerm wie in nahrhaftem, auch in schwerem
Boden gut gedeihen; deshalb muß der
Boden für die Baumschule
durch Bearbeitung
(Rigolen, tiefes
Graben) und Düngung möglichst verbessert werden.
Auf die Düngung läßt man aber zunächst Gemüsebau folgen, damit die Baumwurzeln nicht mit frischem
Dünger in Berührung kommen. Daraus folgt die
Notwendigkeit der
Wechselwirtschaft für die Baumschule.
Die Baumschule besteht aus der
Saatschule,
in der Sämlinge
(Kernlinge,
Wildlinge, s. d.) aus
Samen,
[* 4] Stockholz und
Stecklingen gezogen werden, der Versatzschule, wohin
man die in voriger gezogenen
Pflanzen versetzt, und der Edelschule, in der
Obst- und feinere Parkbäume
und
Sträucher veredelt werden (s.
Impfung).
[* 5]
Nach jedesmaligem
Abräumen einer Abteilung düngt und rigolt man dieselbe, bei jedem
Rigolen 10-15
cm tiefer als das vorige
Mal. Die Baumschule
, welche schon bis 4 m tief rigolt wurde, ist als solche nicht mehr zu brauchen.
Die
Saatschule hat das
Rigolen kaum, die Versatzschule nur bis 0,3-0,5 m Tiefe nötig.
Wegen des häufigen
Pflanzens in der Baumschule
darf hier fließendes oder stehendes
Wasser nicht fehlen; auch haben sich Wassertröge,
durch Röhrenleitungen mit dem
Brunnen
[* 6] verbunden, aus dem das
Wasser durch ein
Windrad
[* 7] gefördert wird, gut bewährt.